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SCHRIFTLICHE HAUSARBEIT
ZUR ZWEITEN STAATSPRÜFUNG FÜR DAS LEHRAMT AN GYMNASIEN



Thema der Arbeit:


MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG MIT HILFE DER NEUEN MEDIEN IM RAHMEN DER UNTERRICHTSEINHEIT KRISEN UND UMBRÜCHE IN DER GESCHICHTE. UNTERRICHTSVERSUCH IN KLASSE 11


vorgelegt von:
StRef Matthias Ottmann



Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Wilhelmshaven
April 2000



Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

LERNGRUPPENBESCHREIBUNG

SACHANALYSE

Die Krise des SED-Regimes und die Revolution in der DDR
Forschungsstand
Neue Medien

DIDAKTISCHE ÜBERLEGUNGEN

Die Krise des SED-Regimes und die Revolution in der DDR
Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien

METHODISCHE ÜBERLEGUNGEN

GROBLERNZIELE DES UNTERRICHTSVERSUCHS

VORBEREITUNGEN ZUR REIHE

DIE UNTERRICHTSREIHE: DURCHFÜHRUNG UND REFLEXION

Geplanter Umfang der Reihe
Darstellung der Unterrichtsstunden
Überblick über die geplanten Stunden
Geplante und tatsächliche Stundenverläufe
Stunde 1: Erarbeitung von Wegen zur Informationsbeschaffung, Hinwendung zu Neuen Medien
Stunde 2: Formulierung der Leitfrage und Erarbeitung von Suchbegriffen und Suchstrategien im Internet
Stunde 3 – 4: Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien
Stunde 5: Fortsetzung der Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien
Eingeschobene Stunde 6: Zwischenbilanzierung: Sichtung und Bewertung der selektierten Informationen
Stunde 7 – 8: Fortsetzung der Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien
Stunde 9: Erneute Sichtung und Auswertung der Informationen
Stunde 10 + 11: Erarbeitung von Ergebnissen und Beantwortung der Frage „Warum fällt die Mauer 1989?“ und Ausblick
Stunde 12: Bewertung und Formulierung von Kriterien der Auswahl für Internetseiten für den Geschichtsunterricht

GESAMTREFLEXION

LITERATURVERZEICHNIS

AUSGEWÄHLTER ANHANG (im Original noch Weiteres)





Einleitung

Seit mehreren Jahren entwickelt sich unsere Gesellschaft in eine Informationsgesellschaft.[1] Der (Heim-) Computer wird immer schneller, die Anwendungsprogramme immer ausgefeilter und aufwendiger. In den verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt bekommt der Computer eine stetig wachsende Bedeutung. Neben der Steuerung von Maschinen und Vorgängen in der Produktion wird er in der Erfassung und Verarbeitung von Daten und in der Textverarbeitung genutzt. Dies hatte zur Folge, dass in den 80er Jahren an den allgemeinbildenden Schulen das Unterrichtsfach Informatik eingeführt wurde, in dem zumeist eine Programmiersprache unterrichtet wurde. Die rasche technologische Entwicklung und in Wirtschaftskreisen geäußerte Forderungen nach „Computerkompetenz“ führten dazu, dass heute neben diesem Unterricht an vielen Schulen Computer- und Internetarbeitsgemeinschaften eingerichtet sind.[2]
1996 wurde die Initiative „Schulen ans Netz“ (SAN) von dem Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und der Deutschen Telekom AG gegründet, die Schulen mit Hard- und Software ausstattet und ihnen einen Internetzugang ermöglicht. Schülerinnen und Schüler sollen „an Standards [heran geführt werden], deren Kenntnis ihren späteren Berufsalltag bestimmen. Lehrerinnen und Lehrer können mit dieser Technik den Anforderungen an einen zeitgemäßen Unterricht gerecht werden ...“[3]. Ein Ziel dieser Initiative ist es, bis zum Jahr 2000 10 000 Schulen den Zugang zum Internet zu ermöglichen, was nach Angaben des Spiegel vom 18.10.1999 bereits erreicht ist[4].
Nicht zuletzt beschäftigen sich immer mehr Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit mit dem Computer. Sie spielen Computerspiele, üben mit Lernprogrammen, surfen und spielen im Internet oder fertigen sogar Hausaufgaben mit dem Computer an. Viele Stunden ihrer Freizeit verbringen sie vor dem Bildschirm.[5]
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass der Computer mit all seinen Anwendungsmöglichkeiten einen großen Anteil an unserem und vor allem am Leben der Schülerinnen und Schüler haben wird. Einmal davon abgesehen, welche sozialen und evtl. gesundheitlichen Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler zu kommen können[6], denke ich, dass dieser Prozess nicht aufzuhalten ist.
Was kann aber die Schule in diesem Bereich leisten? Sie kann sich nicht vor der Entwicklung verschließen, sondern muss sich ihr stellen und muss den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Kenntnisse vermitteln, sondern sie zu einem kritischen und verantwortungsbewußten Umgang mit diesen Neuen Medien befähigen.
Aufgrund dieser Entwicklungen überlegte ich mir, ob ein Umgang mit Neuen Medien im Rahmen einer Unterrichtseinheit bei Schülerinnen und Schülern angebahnt werden könnte. Unter dem Begriff „Neue Medien“ möchte ich mich im Folgenden auf das Internet und auf Anwendungsprogramme, die sich auf einen Unterrichtsinhalt beziehen, beschränken. Andere Programme wie Textverarbeitung oder Präsentationsprogramme zählen sicherlich auch zu den Neuen Medien, doch würde eine Verbindung mit diesen in einem Unterrichtsversuch den zur Verfügung stehenden Zeitrahmen deutlich sprengen.
Für eine Unterrichtseinheit, die sich mit den Neuen Medien Internet und Anwendungsprogramm beschäftigt, erscheint mir das Fach Geschichte sehr geeignet zu sein. Ein Gegenstand des Geschichtsunterrichts ist der Einsatz von Quellen: Schriftliche, bildliche oder gegenständliche Zeugnisse der Vergangenheit, aus denen Informationen über die Vergangenheit gewonnen werden. Um diese Informationen bewerten zu können, müssen sie bzw. die benutzten Quellen einer Kritik unterworfen werden, die Aussagen über Glaubwürdigkeit und Absichten zulässt. Daher ist der Geschichtsunterricht ein Unterricht, der u.a. auch die Kritikfähigkeit von Schülerinnen und Schülern fördert.
Es ist dabei vorauszusetzen, dass die Schülerinnen und Schüler über grundlegende Erfahrungen im Umgang mit Quellen und im Umgang mit dem Computer verfügen, damit diese mehr technischen Kenntnisse nicht im Vorfeld eines Einsatzes Neuer Medien vermittelt werden müssen. Aus diesem Grunde eignen sich m.E. für einen Unterrichtsversuch Lerngruppen ab Klasse 10.
Eine weitere Voraussetzung besteht in den Neuen Medien selbst. Noch sind diese sehr „jung“, so dass sich nicht jedes Unterrichtsthema zur Bearbeitung anbietet. Hauptsächlich aktuelle und jüngere historische Ereignisse haben bislang ihren Einzug in die Neuen Medien gehalten. Zu spezielle oder „uninteressante“ Themen haben wenig Aussicht, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Deshalb finden sich zur Zeit hauptsächlich Angebote aus der jüngeren Vergangenheit. Da in diesem Jahr der 10. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert wird, verbreitert sich das Angebot über das Thema „Geschichte der DDR“, „Geschichte der BRD“, „Kalter Krieg“, o.ä. enorm.
Daher erscheint mir das Thema Krisen und Umbrüche in Klasse 11 besonders geeignet, um einen Unterrichtsversuch, der sich mit den Neuen Medien beschäftigt, durchzuführen. Hinzu kommt, dass „die Krise des SED-Regimes und die Revolution in der DDR“[7] am Käthe-Kollwitz-Gymnasium laut Fachkonferenzbeschluss für die Klasse 11 vorgeschrieben ist.
Die Schülerinnen und Schüler sollen daher in diesem Unterrichtsversuch eine Kompetenz entwickeln, die sie befähigt, Informationen dem Internet und den Anwendungsprogrammen zu entnehmen und die über die rein technische Komponente hinausgeht. Dazu müssen sie selbständig mit den Neuen Medien arbeiten, ihre Ergebnisse bewerten und darüber reflektieren, ob ihr Vorgehen einen Erfolg gebracht hat. Wünschenswert wäre zum Ende des Versuchs eine Veröffentlichung ihrer Ergebnisse im Internet, was allerdings einen großen Arbeitsaufwand zur Folge hätte, da hierzu die vertiefte Kenntnis von Strukturen des Internets benötigt wird und dies über die Inhalte und Ziele des Geschichtsunterrichts hinausgeht.
Bei der Durchführung dieses Versuchs soll eine Annäherung an die Klärung der Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen der Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien im Rahmen der Einheit Krisen und Umbrüche in der Geschichte bestehen. Dazu kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler bei der Beschäftigung mit diesen Medien und der Umgang der Lerngruppe mit offenen Vorgaben betrachtet werden. Ebenso werden die Sozialformen zur Diskussion stehen. Mittlerweile existieren zwar einige Ansätze zum Unterricht mit den Neuen Medien, doch sind diese vielfach noch in einem Erprobungsstadium. An zahlreichen Wettbewerben zum Umgang mit den Neuen Medien können Schulklassen teilnehmen, der Bedarf an Unterrichtsversuchen ist hoch. Die Entwicklung der nächsten Jahre kann niemand voraussehen.

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Lerngruppenbeschreibung

Seit Beginn des Schuljahres 1999/2000 unterrichte ich die Klasse 11 dreistündig in eigener Verantwortung im Fach Geschichte. Die Dreistündigkeit ergibt sich daraus, dass das Fach in Klasse 11 epochal unterrichtet wird. Auch aus diesem Grunde entschied ich mich für den Jahrgang 11, da wöchentlich mehr Zeit[8] zur Verfügung steht und die vorhergehenden Stunden nicht immer wieder in Erinnerung gerufen werden müssen.
Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium werden die Lerngruppen nach der 10. Klasse neu aufgeteilt, bis auf die „Lateinklasse“, so dass sich nun in der 11 eine Gruppe zusammenfand, die aus drei zehnten Klassen und einem Neuzugang von einer anderen Schule sowie einer aus den USA zurückgekehrten Austauschschülerin zusammengestellt wurde. Insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler befinden sich in der 11, davon 16 Schülerinnen und 7 Schüler.
Diese 23 Schülerinnen und Schüler brachten unterschiedliche Vorkenntnisse mit. Zu Beginn des Schuljahres gefragt, welche Themen am Ende der Klasse 10 behandelt wurden, erhielt ich verschiedene Antworten: Eine Gruppe habe noch die Geschichte der Nachkriegszeit bis zur Vereinigung behandelt (allerdings „schnell in Form von Referaten“), eine andere sei bis 1949 gekommen und eine dritte sei „im Zweiten Weltkrieg stehengeblieben“. Dies bedeutete, dass der Wissensstand der Schülerinnen und Schüler auf eine Ebene gebracht werden musste. Ich begann das Schuljahr vor dem eigentlichen Unterrichtsversuch mit der Darbietung eines Filmes zur Problematik des Falls der Mauer, um den Schülerinnen und Schülern einen Abriss der Ereignisse zu präsentieren und Leitfragen aufzuwerfen sowie mir einen Überblick über die Fähigkeit der Informationsentnahme aus einem Medium und über Vorkenntnisse zu schaffen. Um uns der Krise und dem Umbruch in der DDR zu nähern, formulierte die Klasse Fragen. Aus der Leitfrage „Warum fiel die Mauer 1989?“ ergaben sich schnell die Unteraspekte „Wie kam es zur Trennung der beiden Staaten?“, „Wie war das System der DDR ausgestaltet?“, „Welches wirtschaftliche System herrschte in der DDR?“, die vor dem eigentlichen Unterrichtsversuch geklärt werden mussten, da sie auf der einen Seite den Zeitrahmen gesprengt hätten, auf der anderen Seite das Internet zu diesen Punkten wenig zu bieten hat. Außerdem müssen Schülerinnen und Schüler über grundlegende Kenntnisse verfügen, um weitere, sich aus diesen Kenntnissen ergebende Fragen zu formulieren und eine Strategie entwickeln zu können, die sich der Beantwortung der Frage nähert.
In Bezug auf die Beherrschung der Neuen Medien gaben sieben Schülerinnen und Schüler an, dass sie noch nie im Internet gewesen seien, jedoch Grundkenntnisse in der Handhabung von Computern besäßen. Zwei Schüler merkten an, dass sie recht gute Kenntnisse hätten. Spezialisten, die über vertieftes Wissen, z.B. über Webdesign, verfügen, gibt es in der Lerngruppe nicht.
Die Lerngruppe zeigte sich zu Beginn sehr zurückhaltend, da sie sich untereinander kaum kannten. Diese anfängliche Distanz hat sich zwar verringert, doch wird sie wahrscheinlich nicht gänzlich überwunden werden, was sich auch anhand der Sitzordnung ablesen lässt; die miteinander bekannten Gruppen sitzen zusammen. Dies hat allerdings Folgen für Gruppen- und Partnerarbeitsphasen. Es ist fast nicht möglich, die Schülerinnen und Schüler dazu zu bringen, dass sie ihre Gruppenstrukturen auflockern und mit ihnen „Unbekannten“ arbeiten. Ich bin der Meinung, dass spätestens mit Beginn der Oberstufe das Erwachsenwerden der Schülerinnen und Schüler beginnt, daher lasse ich in der Gruppenzusammenstellung den Schülerinnen und Schülern ihren Willen und nötige sie nicht zu einer zwanghaften Zusammenarbeit, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.[9]
Ein Problem stellt allerdings K. dar. Er besucht erst seit Klasse 11 das Käthe-Kollwitz-Gymnasium und hat Schwierigkeiten, seine Rolle in der Klasse zu finden. Er ist still, fällt selten negativ auf und scheint aber den privaten Kontakt zu seinen Mitschülerinnen und Mitschülern zu meiden, zumindest nicht zu suchen. So arbeitet er in Gruppen- oder Partnerarbeitsphasen zumeist allein, oder wenn er an einer Gruppe beteiligt ist, hält er sich stark zurück. Dieses Verhalten führte bereits dazu, dass er von seinem Klassenlehrer in der Hoffnung umgesetzt worden ist, dadurch stärker integriert zu werden, was ich bislang nicht feststellen konnte.
Das Sozialverhalten der Gruppe im Unterricht ist gut. Es herrscht ein Klima in der Klasse, das ein Miteinander fördert und kein Gegeneinander. Die Schülerinnen und Schüler reden in der Regel miteinander und hören sich zu. Auch in sechsten Stunden sind sie diszipliniert und beteiligen sich fast ausnahmslos am Unterricht. K. (s.o.) und F., die wie M. von der Realschule gekommen sind, beteiligen sich sehr selten am Unterricht, F. nur nach Aufforderung. Bei einer Gruppenarbeit versucht sie allerdings einen Beitrag einzubringen. V., M., C., M., Y. und S. sind in der Lage, mit ihren Beiträgen den Unterricht zu tragen. Y. war zuvor ein Jahr im Austausch in den USA, hat zwar in dieser Zeit keine europäische Geschichte als Fach, doch bemüht sie sich sehr mögliche Defizite aufzuarbeiten und folgt dem Unterricht gewissenhaft. M. und S. formulieren und argumentieren fundiert und zeigen eine kritische Haltung, wie der Großteil der Klasse. S. hält sich allerdings manchmal zurück, kann aber jederzeit etwas zum Unterrichtsverlauf beitragen. V., C. und Y. beteiligen sich sehr häufig, doch bringen sie häufig ihre Beiträge nicht auf den Punkt und verzetteln sich in wortreichen Ausführungen. M. könnte noch mehr leisten. Sie hält sich ab und an zurück. K., S., J., T., H. und M. arbeiten gut mit und beteiligen sich in durchschnittlichem Maße am Unterrichtsgeschehen. M. äußert sich häufig in einer naiven und unkritischen Weise. S., J., M., F., C., S., T. und A. zeigen eine schwache Beteiligung. J., M., S., F. und T. bringen aber qualitativ gute Beiträge, wohingegen C. und A. auch hier Schwächen offenbaren. S. scheint häufig unsicher zu sein, obwohl sie in der Regel den Kern der Sache trifft. S. und F. sind m.E. schüchtern. Sie neigen dazu, mit leiser Stimme zu antworten, was häufig zu Nachfragen führt. S. habe zudem den Stoff schon behandelt und anstatt sich mehr zu beteiligen, zieht sie sich zurück. V. und T. gaben an, über gute Kenntnisse mit dem Internet zu verfügen. V. habe in Klasse 10 ein Praktikum in der Bibliothek der Fachhochschule Wilhelmshaven absolviert, was ihr einen Einblick in das Internet und in die Datenerfassung einer Bibliothek verschaffte.
Insgesamt ist die Gruppe dem Thema DDR aufgeschlossen und interessiert, obwohl ein Teil der Klasse schon über Vorkenntnisse verfügt. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, einem Film, einer Quelle oder einem Text Informationen zu entnehmen, natürlich in unterschiedlicher Ergiebigkeit, und sie können Fragen an das Thema stellen, die den weiteren Unterricht voran bringen können. Die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler ist sehr kritisch und hinterfragt ihnen Zweifelhaftes.

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Sachanalyse

Die Krise des SED-Regimes und die Revolution in der DDR

„Das Scheitern der DDR geht auf deren Strukturdefekte zurück, selbst wenn der – obwohl plötzliche, so doch späte – Zeitpunkt des Scheiterns letztlich von den seinerzeitigen Erschütterungen im Weltkommunismus ausgelöst wurde: der tiefgreifenden Reformpolitik Gorbatschows, dem darauf folgenden Wandels in Ungarn und Polen (der Möglichkeiten für Massenflucht für die DDR-Bürger bot) und den Protestdemonstrationen im Lande selber, die schließlich den Zusammenbruch des SED-Regimes bewirkten.“[10]
Die Krise des SED-Regimes entstand nicht von heute auf morgen. In der Geschichte der DDR wurden Proteste der Bevölkerung gewaltsam, teilweise mit erheblicher militärischer Unterstützung der Sowjetunion, niedergeschlagen. So wurde beispielsweise der Aufstand vom 17. Juni 1953, der sich aufgrund der geplanten Arbeitsnormerhöhungen und fortschreitenden Enteignungen entzündete, brutal niedergeworfen.
Die Bevölkerung der DDR hatte keine Möglichkeit eines direkten politischen Mitspracherechts. Das Wahlsystem der DDR über eine Einheitsliste war nicht demokratisch gestaltet und durch den in der Verfassung garantierten Führungsanspruch der SED nicht mehr als eine Farce. Um diese uneingeschränkte Führungsposition durchsetzen und behaupten zu können, durchdrang die SED die gesamte Gesellschaft auf allen Ebenen. „Sie hat sogar versucht, bis in das persönliche Leben der Bürger hinein zu dirigieren.“[11] Diese Bemühungen versperrten den Blick auf die tatsächlichen Verhältnisse im Staat. Zudem bestand nicht die Notwendigkeit, den eigenen Kurs zu ändern, solange der Apparat der Bevormundung und Unterdrückung funktionierte, gegebenenfalls konnte er sogar noch perfektioniert werden.
Problematisch wurde jedoch die Entwicklung der Wirtschaft. Noch Anfang Dezember 1988 war Erich Honecker auf dem 7. Plenum des ZK der Meinung, dass der „‘Lebensstandard in der DDR höher‘ als in der Bundesrepublik“[12] sei. Anfang 1988 hatte Honecker eine Kurskorrektur, die Einsparungen in verschiedenen Bereichen und auch Einschränkungen im sozialen Bereich sowie eine Senkung des Lebensstandards forderte, abgewiesen. Tatsächlich stagnierte die Wirtschaftsentwicklung. Die Produktionsanlagen und Kraftwerke waren veraltet, die Umweltverschmutzung nahm zu, technologisch lag die Wirtschaft weit hinter dem Westen zurück. Auch wenn Honecker das Gegenteil behauptete, so subventionierte die DDR beispielsweise die Produktion von Speicherchips enorm. Die Herstellung eines 64-Kbit-Chips kostete 93 Mark, auf dem Welthandel war dieser allerdings für 1 Dollar zu bekommen.[13] Nur durch massive Zahlungen und Kredite der BRD konnte die DDR zahlungsfähig bleiben. Trotz verschiedener Warnungen sah Honecker keine Notwendigkeit, die Wirtschaft zu reformieren. „Nach dem erzwungenen Rücktritt von Erich Honecker kam die ganze Wahrheit ans Licht. [...] [Es] wären 500 Milliarden Mark erforderlich, um die westlichen Industrieländer auf dem Gebiet der industriellen Produktivität einzuholen. Dies hätte zwei jährlichen Nationaleinkommen der DDR entsprochen.“[14] Am 30.10.1989 wurde dem Politbüro der SED ein Vorschlag einer Arbeitsgemeinschaft vorgelegt, der eine Reform der Wirtschaftspolitik anmahnte und zu dem Ergebnis kam, dass nur ein Kredit der Bundesrepublik in Höhe von 2 bis 3 Milliarden Mark kurzfristig helfen würde.[15] Das DDR-Regime stand ohne westliche Unterstützung vor seinem finanziellen Ende, da aufgrund der wirtschaftlichen Situation der UdSSR[16] und der anderen RGW-Staaten von diesen keine ausreichende Hilfe zu erwarten war. Eine Kurskorrektur unter Honecker war nicht möglich und hätte zudem zu einer verstärkten Unzufriedenheit in der Bevölkerung geführt.
Hinzu kam in dieser Situation, dass die SED sich von innenpolitischen Leitlinien der Sowjetunion distanzierte, seitdem Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der KPdSU gewählt worden war und seinen Kurs der Perestrojka und Glasnost begann. In der Außenpolitik folgte die SED dem neuen Kurs des „Großen Bruders“ mit dem Ziel des europäischen Hauses. Doch jede Änderung des innenpolitischen Kurses der DDR lehnte die SED unter Honecker rigoros ab. „Wäre der Bazillus ‚Glasnost und Perestrojka‘ auf seine Untertanen übergesprungen, hätte dies das Ende der DDR bzw. zumindest der ‚führenden Rolle‘ der SED bedeutet.“[17] Eine transparente Politik in der DDR hätte die Bevölkerung zu einer kritischeren Haltung und damit zu einer Opposition geführt, somit also die SED in Frage gestellt. Aber die Politik Gorbatschows ermöglichte es der SED, sich von der Linie der Sowjetunion zu lösen, da es innerhalb der Bündnissysteme Warschauer Pakt und RGW zu mehr Freiheit und Offenheit kam. So stellte Gorbatschow 1987 bei einem Besuch in Prag heraus, dass die Parteien und Regierungen selbständig zu handeln hätten. Eine aktive Stützung von Regimen, in Form von militärischer Intervention, käme nicht mehr in Frage. Somit übergab er den Staaten des östlichen Bündnisses einen großen und neuen Handlungsspielraum; jedes Land solle seine Entwicklung souverän leiten.[18] Damit entfernte er sich von der Breschnew-Doktrin, deren Ende er 1989 bekanntgab.[19]
Die Ablehnung der Reformen Gorbatschows führte jedoch zu Verunsicherungen in der Bevölkerung sowie in der SED, selbst bei Funktionären[20], und sicherte nicht die Stabilität der DDR, wie Honecker es gehofft und dazu sogar noch die Kompetenzen der Staatssicherheit ausgeweitet hatte.[21] Auch förderten beispielsweise Äußerungen, die das Massaker in Peking 1989 beschönigten und den Einsatz des Militärs rechtfertigten, um die Konterrevolution niederzuschlagen[22], die Unsicherheit und brachten zudem oppositionelle Kreise in Aufruhr.[23] Als schließlich die Parteispitze ausgewechselt war und Reformen auf den Weg gebracht werden sollten, war es für eine allmähliche Korrektur der bisherigen Politik bereits zu spät.
Die wirtschaftliche Situation und die immer stärker werdende Unzufriedenheit der Bevölkerung verstärkten die Ausreisebemühungen aus der DDR. Seit 1984 stieg die Zahl der Übersiedlungen von vorher 10 000 auf bis zu 40 000[24] pro Jahr an. 1989 hatten bis zum 30. Juni ca. 125 000 Bürger einen Antrag auf Ausreise gestellt. Obwohl diese Bürger mit Repressionen oder sogar mit Haftstrafen rechnen mussten, wuchs die Anzahl der Antragsteller an. Bei diesen Personen handelte es sich vielfach um jüngere Männer mit guter Ausbildung und hohem Arbeitswillen.[25]
Dieser Umstand führte über kurz oder lang wieder zu Problemen. Zum einen hätte eine ungehinderte Ausreise Beispielcharakter gehabt und andere zu einer Ausreise motiviert, zum anderen verlor die Wirtschaft qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte. Daher lavierte die SED zwischen Ausreisegenehmigung und dem Versuch, Ausreisewillige dazu zu bewegen, freiwillig in der DDR zu bleiben.
Offiziell aber gab es weder wirtschaftliche Schwierigkeiten noch eine tiefgreifende Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die zu einem verstärkten Ausreisewillen führte. Eine sichtbare Kritik an der Führung der DDR trat allerdings im Zuge der Kommunalwahlen im Mai 1989 zu Tage. Das offizielle Wahlergebnis ergab eine Zustimmung zur Einheitsliste von 98,85 Prozent, erstmalig lag das Ergebnis unter 99 Prozent. Dennoch war das Ergebnis gefälscht. Vertreter von Friedens- und Ökologiegruppen beobachteten in Ost-Berlin die Wahlen und die Auszählung und errechneten im Nachhinein eine Anzahl von Gegenstimmen in Höhe von 20 Prozent. Dieser Nachweis führte zu Protesten und kleineren Demonstrationen.[26]
Hinzu kam die Entwicklung in Ungarn. Am 2. Mai begann der mit den RGW-Staaten nicht abgesprochene Abbau der Grenzsperren zu Österreich, was nur durch die Politik Gorbatschows möglich geworden war. Damit schuf die ungarische Regierung für DDR-Bürger einen möglichen Fluchtweg über Ungarn und Österreich in die BRD. Zudem besetzten nun DDR-Bürger die Botschaften der BRD in Warschau, Prag und Budapest. Die Unzufriedenheit des Volkes manifestierte sich in Form von Fluchtbestrebungen.
Auf der anderen Seite formierte sich im Laufe des Jahres eine stetig anwachsende Opposition. Trotz der Repressalien, denen sich Regimekritiker ausgesetzt sahen, hatten sich im Laufe der Zeit verschiedene unabhängige „Friedensgruppen, zu denen bald Umwelt-, Frauen-, Dritte Welt-, Totalwehrdienstverweigerergruppen u. a. hinzukamen bzw. sich aus ihnen entwickelten“[27], gebildet. Diese arbeiteten in der Regel öffentlich und nutzten z. B. Friedensseminare, Friedenswerkstätten, Bluesmessen u. ä. als Betätigungsfeld. Neben Friedens- und Abrüstungsfragen wurden seit Mitte der 80er Jahre auch Menschenrechtsfragen thematisiert. Es handelte sich bei diesen Gruppen nicht um eine einheitliche Opposition. Sie waren zumeist regional organisiert und „auf wenige Regionen und Großstädte begrenzt“[28] und widmeten sich verschiedenen Fragen, wobei sie nicht für den Erhalt der „SED-Diktatur“[29] plädierten. „Die wichtigsten Ziele der Opposition in der DDR bestanden darin, die DDR zu demokratisieren, ein gesellschaftliches Gespräch in Gang zu setzen, die verknöcherten Strukturen aufzubrechen, den Alleinvertretungsanspruch der SED streitig zu machen, die Medien zu reformieren, Entscheidungsfindungsprozesse transparent zu gestalten, Reisefreiheit und überhaupt die allgemeinen Menschenrechte durchzusetzen, rechtsstaatliche Strukturen zu schaffen [...], aber nicht schon wieder mit fertigen Modellen und Strukturen aufzuwarten, um das eine perfekte System gegen ein neues perfektes System auszutauschen.“[30]
Im Zuge der allgemeinen Entwicklung kam es zu Bestrebungen, neue Organisationsformen zu finden. So versuchten Oppositionelle im Juli 1989, eine ostdeutsche Sozialdemokratie zu gründen, und bis September schlossen sich Gruppen des Demokratischen Aufbruchs, des Neuen Forums und Demokratie jetzt, die sich als Sammelbecken unterschiedlicher Gruppierungen verstanden, dieser Versuche an. Dabei wurde das Neue Forum in kurzer Zeit die „stärkste Oppositonsbewegung“, obwohl ihr Zulassungsantrag am 20. September abgelehnt und sie als staatsfeindlich eingestuft wurde, was ihr Anwachsen nicht schmälerte.[31]
Diese Bestrebungen erhielten auch Unterstützung durch die evangelische Kirche der DDR bzw. durch einzelne Pfarrer. Sie ließen in ihren Kirchen Friedensgebete zu. In der Leipziger Nikolaikirche fanden diese Gebete seit 1982 beinahe jeden Montag statt. Ab 1988 wurden die Gebete zunehmend mit politischen Themen angereichert. Immer mehr Ausreisewillige hofften hier auf Verständnis für ihr Vorhaben, Oppositionelle äußerten ihre Meinung. Seit Mai 1989 wurden diese Montagsgebete verstärkt von Sicherheitskräften überwacht. Sie umstellten die Nikolaikirche, um zu verhindern, dass es nach den Gebeten zu Protestaktionen und Demonstrationen komme. Am 11. September kam es nach den Gebeten zu Massenfestnahmen, was allerdings nicht zu einer Abschreckung, sondern zu einer Verstärkung der Montagsdemonstrationen führte, obwohl die offiziellen Stellen weiterhin mit Härte gegen die Demonstranten vorging, so z. B. auch am 2. Oktober, als 20 000 Menschen gewaltlos in Leipzig demonstrierten und die Sicherheitskräfte brutal gegen diese vorgingen.[32]
Der Protest der Bevölkerung wuchs nun stetig an. Ungarn hatte am 10./11. September den DDR-Bürgern, die sich in Ungarn aufhielten, die Ausreise zugesagt. Flüchtlinge in der Prager Botschaft wurden mit dem Zug in die BRD gebracht, allerdings bestand die SED darauf, dass der Zug durch die DDR fahren müsse, um den Anschein einer Ausbürgerung zu wahren. Dennoch besetzten wieder Flüchtlinge die Prager Botschaft der BRD, was erneut eine Vereinbarung zwischen der DDR und der BRD erforderte. Am 4. Oktober kam es zu einer neuen Ausbürgerungsmaßnahme. In Dresden versammelten sich „mehrere tausend Menschen, die sich einen Zugang zu den Flüchtlingszügen verschaffen wollten“. Diese Ansammlung wurde mit brutaler Gewalt zerstreut. Die SED zeigte Härte.[33]
Trotz der Einsätze gegen die Demonstranten ebbte der Protest nicht ab. Während der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR am 6. Und 7. Oktober, die mit gewohnten Mitteln inszeniert wurden, gingen Tausende Demonstranten in verschiedenen Städten auf die Straße und forderten „‚Freiheit, Freiheit‘ oder ‚Gorbi, hilf uns‘“[34]. Wieder wurde von den Sicherheitskräften Gewalt angewendet und viele Demonstranten wurden verhaftet, was aber die Stimmung in der Bevölkerung anheizte. Gorbatschow, der wegen der Feierlichkeiten in Ost-Berlin weilte, lobte zwar die Erfolge der DDR-Führung, merkte allerdings auch an, dass politische Reformen nötig seien, um auf die Entwicklungen reagieren zu können und die Bevölkerung zu beruhigen. Aus seinen Worten entstand die später oft genannte geflügelte Wendung „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Dies stellte wiederum eine Absage an die DDR-Führung dar, die sich Unterstützung in der Beruhigung der Bevölkerung erhoffte.
Nach den Feierlichkeiten wurden im Hinblick auf erneute Demonstrationen, hauptsächlich auf die nächste Montagsdemonstration in Leipzig, die Sicherheitskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt. Honecker hatte am 8. Oktober „in einem Fernschreiben an die 1. Sekretäre der SED-Bezirksleitungen befohlen, ‚weitere Krawalle [...] von vornherein zu unterbinden‘ [...]“[35]. Doch obwohl den Demonstranten diese Gefahr bewusst war, demonstrierten in Leipzig rund 70 000 Menschen „unter Rufen wie ‚Wir sind das Volk‘ und ‚Keine Gewalt‘“.[36] Die Bezirksleitung schreckte von einem intensiven Einsatz der Sicherheitskräfte zurück, da sie eine „derartige Verantwortung nicht übernehmen wollte“[37].
Diese erste gewaltfreie Demonstration gab dem unzufriedenen Volk einen Auftrieb. Die nächste Montagsdemonstration zählte 120 000 Teilnehmer.[38] In anderen Städten stieg ebenso die Zahl der Demonstranten. Neben Forderungen, das Neue Forum zuzulassen, wurden Rufe nach freien Wahlen, Reisefreiheit in die Tschechoslowakei, Meinungs- und Pressefreiheit laut.
Aufgrund dieser Entwicklungen sah sich die SED-Führung gezwungen, ihren Abwehrkurs zu modifizieren und mit geeigneten Mitteln das Volk zu beruhigen. Ein erster Schritt bestand am 10. Oktober darin, ein Dialogangebot zu unterbreiten. Am 18. Oktober musste Erich Honecker auf Druck des Politbüros von seinen Ämtern zurücktreten, was als freiwilliger Akt aufgrund von Gesundheitsproblemen deklariert wurde. Egon Krenz trat an dessen Stelle. Dieser war aber als Leiter der Wahlkommission bei den Kommunalwahlen mitverantwortlich für die Wahlfälschungen[39] und konnte auch in seiner Antrittsrede die Bevölkerung nicht von einem Kurswechsel der Politik überzeugen. So hielt er auch in dieser Rede an dem Führungsanspruch der SED fest.[40] Die Hoffnung, durch die Nachfolge einen Stimmungswechsel in der Bevölkerung herbeizuführen, erwies sich als unbegründet. Die Demonstrationen gingen weiter und die Teilnehmerzahlen stiegen unaufhörlich.
Die protestierende Bevölkerung richtete sich direkt gegen Egon Krenz. Sie forderte nun neben freien Wahlen auch dessen Rücktritt. Ungeachtet der Proteste von mittlerweile ca. 250 000 Demonstranten allein in Leipzig wurde Krenz am 24. Oktober vom Politbüro zum Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates gewählt. Auch dieses Vorgehen entsprach nicht den Vorstellungen der Menschen auf der Straße. „Allein vom 23. bis 30. Oktober wurden 45 Veranstaltungen mit über einer halben Million Teilnehmern registriert. Vom 30. Oktober bis 5. November wuchs die Zahl der Demonstranten auf schätzungsweise 1,35 Millionen.“[41] Die Demonstration vom 4. November in Berlin zeigte erneut die Unzufriedenheit der Bevölkerung. Die Redner der SED, Günter Schabowski und Markus Wolf, wurden ausgepfiffen.[42] Auch eine Maßnahme, die die Regelungen des Reiseverkehrs reformieren sollte, beruhigte die Situation nicht. Geplant war ein Reisegesetz, das das „Recht auf Auslandsreisen auch ohne Vorliegen verwandtschaftlicher Verhältnisse und bisher geforderter Reisegründe garantieren sollte.“[43] Die Veröffentlichung des Entwurfs am 6. November aber fand nicht die Zustimmung der demonstrierenden Menschen.
Schließlich traten am 7. November die Regierung Stoph und am 8. November im Rahmen der 10. Tagung des Zentralkommitees der SED das Politbüro zurück. Das neu gewählte Politbüro bestätigte Krenz als Generalsekretär der SED. Auf einer Pressekonferenz am 9. November in Berlin präsentierte Günter Schabowski den anwesenden Reportern, dass das Politbüro ein neues Reisegesetz bestätigt habe. Auslandsreisen seien demnach ohne Vorliegen von Voraussetzungen möglich, Anträge sollen kurzfristig genehmigt werden. Er fügte auf Nachfrage hinzu, das Gesetz gelte ab sofort. Faktisch sollte es aber erst einen Tag später in Kraft treten.[44] Diese Äußerung löste am gleichen Abend einen Ansturm von DDR-Bürgern auf die Grenzen aus. Keine anderen offiziellen Stellen waren zuvor informiert worden. Die Grenzbeamten hatten keine Anweisungen erhalten. In Ost-Berlin behandelten sie die ersten Bürger als Ausreisende. Der Andrang wurde allerdings so groß, dass ab „22.30 Uhr alle Kontrollen eingestellt wurden und sogar West-Berliner unkontrolliert den Ostteil der Stadt betreten konnten“[45].

Die Mauer war gefallen. Die DDR steuerte von nun an auf die Wiedervereinigung zu. Möglich geworden war diese Entwicklung nur durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Die Politik der Sowjetunion unter Gorbatschow, das Festhalten der SED an den eingefahrenen Strukturen und an dem Machtmonopol, die Massenflucht von DDR-Bürgern und schließlich die immer stärker gewordenen Proteste. Die Führung der DDR geriet in einen Handlungszwang, Reformen durchführen zu müssen. Diese Maßnahmen konnten allerdings nicht mehr zu einer Stabilität führen, sondern waren lediglich halbherzige Versuche, ihre Macht zu sichern. Fehler in der Koordination führten letztendlich zum Fall der Mauer.

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Forschungsstand

Die Forschung zur Geschichte der DDR wurde lange Zeit unter zwei Tendenzen betrieben. Auf der einen Seite stand die Forschung der „westlichen“ Historiker und auf der anderen die „apologetische, legendenhafte Darstellung in der DDR selbst“[46]. Historiker der DDR hatten sich den Maßgaben der SED zu fügen, so dass Veröffentlichungen in der DDR politisch gefärbt waren. Nach der Wiedervereinigung werteten verschiedene Historiker ihre Erkenntnisse neu. Sie „bewerteten Fakten und Themen, die sie einst im SED-Sinne darstellten, nun einfach umgekehrt, hielten aber an ihren Denkschablonen fest.“[47] „Westliche“ Historiker neigten aber auch zu Verfälschungen der Realität, indem sie beispielsweise „wichtige Faktoren unberücksichtigt“ ließen oder „durch oft willkürliche Auswahl von Fakten und Überbewertung von Einzelheiten die historische Realität“ verzerrten.[48]
Erst seitdem die Archive der DDR (Staatsarchive, Zentrales Parteiarchiv der SED, FDGB-Archiv, FDJ-Archiv, Archive der Blockparteien) nach der Vereinigung zugänglich wurden, kann auf eine umfassende Quellenlage zurückgegriffen werden. Dieser Umstand führt auch dazu, dass die Geschichte der DDR nicht erschöpfend erforscht ist. Hinzu kommt, dass zwar die östlichen Archive offen sind und für diese die 30-Jahres-Sperre nicht gilt, die westlichen jedoch die 30-Jahresfrist einhalten müssen.[49] Somit können bestimmte Westarchivalien erst später mit in die Forschung einbezogen werden. Auch sind z. B. das KGB-Archiv und das Kreml-Archiv nicht zugänglich, welche nach Ansicht Webers noch „hochrangiges Quellenmaterial zur DDR-Geschichte“ zur Verfügung stellen könnten.[50]
Der Zugang zu den Archiven führte schnell zu einer Vielzahl von Veröffentlichungen. „Doch anfangs erfolgten andererseits auch ‚Schnellschüsse‘. Es mangelte manchem Herausgeber an nötiger Sorgfalt, detaillierter Kenntnis und Abgewogenheit.“[51] Im Laufe der Zeit wird allerdings die Geschichte der DDR zunehmend genauer erforscht werden, da sich eine „sehr gute Quellenlage“ eingestellt hat.[52] Allerdings besteht die Gefahr, dass es in den neuen Bundesländern zu einer Verdrängungshaltung kommen kann, was sich mittlerweile auch in der Verklärung der guten alten DDR äußert. Im Mai 1992 waren 40 Prozent der Bevölkerung der neuen Bundesländer für eine Beendigung der Aufarbeitung der Geschichte.[53] Aber gerade diese Aufarbeitung ist m. E. immens wichtig für das Zusammenwachsen von Ost und West. Denn auch in den alten Bundesländern herrschen Meinungen über die ehemalige DDR vor, die dem Reich der Legenden entspringen. Weber hält 1993 zudem die Aufarbeitung für „nötig, um die Untertanenmentalität zu überwinden. [...] Erforderlich ist aber vor allem die Analyse des Systems, seiner Strukturen, seiner Auswirkungen und Folgen.“[54]
Trotz vieler gefärbter Darstellungen in Ost und West und der umfangreichen Quellenlage existiert ein „solider Forschungsstand“, der nicht dazu Anlass gibt, die Forschung bis zur Wende grundsätzlich in Frage zu stellen.[55]
Anläßlich des 10. Jahrestags der Maueröffnung beschäftigten sich fast ausnahmslos alle Medienanstalten mit der Geschichte des Mauerfalls. Analysen und Kommentare sowie Reportagen aller Art standen hierbei im Mittelpunkt, so dass sich in diesem Jahr die Archive der Printmedien und der Rundfunkanstalten füllten. Aber auch hier muss beachtet werden, dass die Veröffentlichungen auf das Publikum zugeschnitten wurden, um Marktanteile zu sichern, was auch zu Verzerrungen oder einseitiger Berichterstattung führen kann.

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Neue Medien

Zu dem Begriff Neue Medien gibt es keine einheitliche Definition. Dieser Begriff unterliegt einer zeitlichen Veränderung, je nachdem welche Medien zur Zeit neu sind.
Medien sind nach Gies „Informationsträger und Kommunikationsmittel“.[56] Nach Weidenmann leidet die „Medienpsychologie an der Vielfalt der Medienbegriffe. Der Spielraum reicht von der engen Beschränkung auf den Aspekt ‚Hardware‘ bis zum Konzept von den ‚internen Medien‘“[57], unter denen Symbolsysteme verstanden werden. Ich fasse den Begriff aber im Sinne Gies, der sich auf das Medium als „Mittel“ und „Mittler“, also Gegenstände und auch Menschen, die Informationen tragen und transportieren, konzentriert. Wird der Begriff so offen gefasst, dann gelten Kreide, Papier, Fernsehen und Computer bis hin zum Lehrer und Schüler als Medien.
Gies spricht 1981 von der „zunehmende[n] Bedeutung der Medien für Kommunikationsprozesse“ und von dem „enorme[n] Entwicklungsfortschritt des zur Verfügung stehenden technischen Instrumentariums“[58]. Für ihn war zu diesem Zeitpunkt allerdings der Computer noch nicht in der Diskussion. Der Einsatz des Computers ist daher im Spektrum der Medienforschung noch neu. Aus den vielfältigen Möglichkeiten, die dieses Medium bietet, ergeben sich weitere Neue Medien. Der Computer an sich ist ohne die entsprechende Software allerdings nur ein Medium, das über seinen technischen Aufbau informieren kann. Erst die Software lässt die Mittlerfunktion des Computers erkennen. Standen zu Beginn der Entwicklung Programmiersprachen für die Grundschule und Mathematikprogramme zur Verfügung, so brachte die Weiterentwicklung der Computertechnologie immer wieder neue Leistungsmöglichkeiten und damit verbunden immer aufwendigere Anwendungsprogramme mit sich. Heute gibt es einen relativ großen Markt für Lernprogramme verschiedenster Fächer. Daneben bieten Hersteller Programme zu jedem vorstellbaren Thema an, von interaktiven Kochbüchern, Datenbanken und gesellschaftlichen Themen bis zu historischen Simulationen, Spielen und Datensammlungen.
Neben der oft mangelhaften Prozessorleistung gab es das Problem, dass Anwendungsprogramme, die neben Daten auch Ton und Film anbieten, eine große Speicherkapazität benötigen. Als die CD-ROM auf den Markt kam und erschwinglich wurde, konnten aber endlich große Datenmengen auf dieser kleinen Scheibe gespeichert werden.[59]
Anwendungsprogramme auf CD-ROM zu historischen Themen sind allerdings noch nicht weit verbreitet. Die recht kostenintensive Herstellung ist ein Grund dafür, dass es nur zu speziellen Themen vereinzelt Programme gibt, sie müssen sich schließlich verkaufen lassen. Für den vorliegenden Unterrichtsversuch wählte ich die CD-ROMs Bertelsmann Lexikon Geschichte, Der Fall der Mauer, Deutschland seit 1945 und Encarta 99 aus.[60]
Das Bertelsmann Lexikon Geschichte versucht, ausführliche Erklärungen zu Anfragen zur Weltgeschichte zu geben. „10 000 Einträge zu relevanten Ereignissen, Personen oder Begriffen erteilen dem Geschichtsfreund knappe, aber, zumindest nach einigen Stichproben zu schließen, sachlich richtige und am neueren Forschungsstand orientierte Auskünfte.“[61] Dabei bleibt m. E. die Erläuterung häufig an der Oberfläche, ergänzt diese aber teilweise mit Darstellungen, Karten und „Dia-Shows“, die allerdings im heutigen 3D-Zeitalter häufig nur an Strichzeichnungen erinnern. Um sich aber einen Überblick zu verschaffen, kann diese CD-ROM jedoch helfen.
Der Fall der Mauer beschäftigt sich mit der deutschen Nachkriegsgeschichte vornehmlich in Bezug auf die DDR-Geschichte. Das Programm bietet Ton- und Filmaufnahmen, Fotos, erzählenden Text und eine begrenzte Auswahl an Quellen. Der Nutzer kann eine Zeitreise starten, die ihn selbständig durch die Geschichte bis zum Mauerfall führt. Durch die Möglichkeit der sofortigen Querverweise kann der Benutzer sich zügig und auch vertieft über den Fall der Mauer und dessen Hintergründe informieren.
Deutschland seit 1945 ist mit dem Fall der Mauer vergleichbar, bietet aber mehr Informationen über die Nachkriegsgeschichte. „Inhaltlich basiert die CD-ROM auf der Dauerausstellung des ‚Hauses der Geschichte‘. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Alltag seit 1945, in beiden deutschen Staaten und nach der Wiedervereinigung, kommen als historische Dimensionen zum Tragen.“[62] Kritisiert werden fehlende Quellennachweise, hauptsächlich bei Ton- und Filmmaterial. Horstkemper, Gersmann & Erber sprechen von einer Unausgewogenheit, die CD-ROM bliebe häufig an der Oberfläche und enthalte „wenig Vertiefungsmöglichkeiten“.[63] Dennoch biete die CD-ROM Anlass zum Stöbern und habe den Namen Erlebnis Geschichte verdient.[64]
Encarta 99 ist ein allgemeines Lexikon, das aber aufgrund seiner Datenfülle recht viele Informationen zu historischen Themen, Personen und Ländern bietet. Auch hier ist ein Vorzug der schnelle Querverweis. Der Hersteller bietet zudem einen Verweis ins Internet an, um dort entweder auf der eigenen Homepage zu suchen oder an andere Dienstleister verwiesen zu werden. Dieses Programm nutzt also ein zusätzliches Neues Medium, das Internet. Möglich ist in Encarta eine Zeitreise, die jederzeit durch Querverweise verlassen werden kann. Auch wenn diese Enzyklopädie kein ausgewiesen historisches Programm ist, eignet es sich doch als „brauchbares Arbeitsinstrument“.[65]
Mit der technischen Verbesserung von Datenübertragung und der Erhöhung der Geschwindigkeit der Übertragung sowie der Reduzierung der Nutzungs- und Betriebskosten hat sich in den letzten Jahren die Nutzung des Internets vervielfacht. Dabei stellt das Internet eigentlich nur die Technologie dar, von einem Rechner auf einen entfernten Rechner zuzugreifen und Daten auszutauschen. „Das Internet ist ein weltweiter Verbund von Computern [...]. Es ist dezentral organisiert und besitzt weder eine einheitliche Rechnerarchitektur noch eine festgelegte Leitungsstruktur.“[66] Fällt also ein Rechner aus, so kann zwar auf diesen nicht zugegriffen werden, das Internet bleibt aber funktionsfähig. Um in das Internet zu gelangen, wird ein Provider benötigt, der die weitere Vermittlung von Internetseiten im World Wide Web (WWW) ausführt. Auf dessen Rechner kann auch jeder Nutzer seine eigene Internetseite, Homepage, aufspielen, so dass wieder andere Nutzer darauf zugreifen können. Diese Seiten basieren auf Hypertext-Dokumenten. „Hypertext ist im Grunde dasselbe wie normaler Text. Mit einem Unterschied. Referenzen (Hyperlinks) auf andere Texte sind aktive Elemente des Texts und führen direkt zu weiteren Hypertexten oder Bildern“[67] oder auch Film- und Tonaufnahmen. Diese Hyperlinks oder auch nur Links sind mit Querverweisen in Büchern zu vergleichen. Mit Hilfe des WWW kann also faktisch jeder, der über ein Modem und einen Computer verfügt, Daten ins Internet stellen. Diese Daten werden aber im Gegensatz zu gedruckten Veröffentlichungen von keiner Instanz vor der Veröffentlichung kontrolliert. Daher besteht auch die Gefahr, dass Unwahrheiten, Unbewiesenes oder sogar Ungesetzliches im Internet verbreitet wird. Homepages besitzen allerdings eine eindeutige Adresse (URL = Uniform Resource Locators[68]), über die Angaben über den Autoren der Seite möglich sind, obwohl es auch hier immer wieder „schwarze Schafe“ gibt, die ihre Identität über Umwege verschleiern können.[69]
Eine Orientierung in dieser Fülle von Angebotsseiten scheint somit unmöglich zu sein. Um dies aber doch zu gewährleisten, gibt es Suchdienste[70], die in eigenen Datenbanken Homepages in Stichworten registrieren und so für den Suchenden die Möglichkeit bieten, über Stichworte geeignete Adressen zu finden und über Links auf die Seiten zu gelangen. Suchdienste können aber mitnichten das ganze WWW überblicken und durchsuchen, auch wenn es bereits verschiedene automatisierte Verfahren gibt, die nach Stichworten in Homepages suchen. Daher findet der Nutzer zum gleichen Suchwort bei unterschiedlichen Suchdiensten auch variierende Suchergebnisse. Der Nutzer kann zudem die Suche noch verfeinern, je nach Angebot des Dienstes. So kann beispielsweise ein exakter Treffer gefordert werden oder aber Wortteile, die mit das Suchwort enthalten. Oder es kann eine Und-Verknüpfung angegeben werden, die die Übereinstimmung zweier Suchworte erzwingt.[71]
Kennt der Nutzer die Adresse einer Homepage, entfällt zunächst die Suche. Durch die Möglichkeit der Hyperlinks ist häufig eine bekannte Homepage der Startpunkt für das vielgenannte Surfen. Von einer Seite wird dann auf eine andere verwiesen, was zu aussichtsreichen Recherchen führen kann. „Sowohl im realen New York wie auch im virtuellen Internet ist der Erfolg immer noch am größten, wenn die entsprechende Adresse schon von Beginn an bekannt ist.“[72]
Phantasieadressen (für Berliner Mauer z. B. http://www.mauer.de) jedoch bürgen nicht für eine erfolgreiche Suche. Ein Abschweifen von der eigentlichen Suche ist hierbei die größte Gefahr.
Neben der Suche nach Informationen bietet das Internet auch Möglichkeiten der Kommunikation: E-Mail (elektronische Post), Chatt (Live-Konferenzen), News-Groups (virtuelle Pinwände), FTP (File Transfer Protocol = Dateiübertragung), auf die hier nicht weiter eingegangen wird, da diese nicht Gegenstand des Unterrichtsversuchs sein werden.

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Didaktische Überlegungen

Die Krise des SED-Regimes und die Revolution in der DDR

Krisen sind ein zentrales Thema der Geschichte, das sich in vergangenen wie auch in kommenden Jahrhunderten findet und auch immer wieder finden lassen wird. Heute noch nicht überwunden ist beispielsweise die Kosovo-Krise, aktuell ist der Tschetschenienkonflikt in der Diskussion. Weltweit lassen sich weitere Beispiele nennen.
Krisen entstehen durch Missstände, denen zumeist Maßnahmen der Inhaber der Macht vorausgegangen sind. Sie finden im alltäglichen Leben und in der großen Politik statt. Beteiligt daran sind zwei oder auch mehrere sich im Widerstreit befindliche Gruppen oder Parteien, die jede für sich die „richtige“ Meinung in Anspruch nehmen. Das Ergebnis einer Krise fällt unterschiedlich aus. Möglich sind der Erhalt des Status quo, Modifizierungen desselben oder ein völliger Wechsel der bislang herrschenden Zustände. Dabei vollzieht sich diese Entwicklung friedlich oder gewalttätig. Eine Vorhersage des Ergebnisses zu Beginn einer Krise ist in der Regel nicht möglich. Dagegen können aber die Ursachen und das Verhalten der Akteure untersucht und Handlungsspielräume ausgelotet sowie Folgen beurteilt werden. Ich bin der Meinung, dass es immens wichtig ist, Krisen nicht erst entstehen zu lassen, also in der Lage zu sein, erkennen zu können, wann es zu einer Krise kommen kann, und im Falle einer Krise, diese auf friedlichem Wege beizulegen. Obwohl sich Geschichte nicht exakt wiederholt, sind Strukturen doch vergleichbar. Daher besteht die Möglichkeit, etwas aus der Geschichte zu lernen, um nicht wieder in ähnliche Krisen hineinzusteuern oder diese auf andere Art und Weise beizulegen.[73]
Die Rahmenrichtlinien gehen noch weiter und sprechen die Lebenslage der Schülerinnen und Schüler an. Durch persönlich durchlebte Krisen und einer latenten Orientierungslosigkeit geprägte Schülerinnen und Schüler sollen von dem Thema profitieren. „Die Thematisierung von Krisen und Umbrüchen im Geschichtsunterricht [...] kann dabei insofern Verunsicherung abbauen und Orientierungshilfen bieten, als in den Beispielen vergangener Krisen- und Umbruchsituationen Modelle von Krisenverläufen in ihren Ursachen und Wirkungszusammenhängen einerseits und von Verhaltensweisen der Menschen in diesen Krisen und von möglichen Spielräumen für verantwortliches Entscheiden und Handeln andererseits gesehen werden können.“[74] Die Behandlung von Krisen und Umbrüchen trägt zur politischen Bildung der Schülerinnen und Schüler bei und leistet einen Beitrag zur Bewältigung des Alltages. Sie fördert „die Bildung eines reflektierten Geschichtsbewußtseins“[75], das aus „Orientierung, Aufklärung, Kritik, Legitimation, Identifikation“[76] bestehen soll.
Die Krise des SED-Regimes und die friedliche Revolution in der DDR eignen sich meiner Meinung nach in vielfältiger Weise, das Thema Krisen und Umbrüche zu behandeln. Da sich in diesem Jahr der Fall der Mauer zum zehnten Mal jährt, ist das Thema in beinahe allen Medien präsent. Dokumentationen, Reportagen und Analysen sowie offizielle Feierlichkeiten beherrschten bis Anfang November die Printmedien und Funk und Film. So bekommt das Thema einen aktuellen Bezug.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 waren zum Zeitpunkt der Ereignisse durchschnittlich sieben Jahre alt. Für sie ist der Fall der Mauer eine abgeschlossene Vergangenheit und das wiedervereinigte Deutschland die gewohnte Realität. Dennoch zeigen sich im Alltagsleben immer wieder Folgen der Wiedervereinigung. Treten die Schülerinnen und Schüler ins Berufsleben ein, werden sie mit dem Solidaritätszuschlag konfrontiert. Bei Wahlen werden sie die PDS als eine demokratische Partei zur Auswahl haben. Sie werden sich möglicherweise fragen, warum die PDS in den neuen Bundesländern so viel besser abschneidet als in den alten. Sie lesen in Zeitungen, dass Umfragen in den neuen Bundesländern ergeben hätten, dass viele Bürger nicht hinter dem System der BRD stehen. Sie sind teilweise von Vorurteilen geprägt, dass es in der „DDR nichts gab, alles schlecht war und die Leute dort faul und langsam waren“[77].
Wie aber sollen Ost und West zusammenwachsen und eine Einheit bilden können, wenn Unkenntnis und daraus resultierende Vorurteile in den Köpfen vorherrschen? Die Schülerinnen und Schüler müssen also im Sinne Rohlfes aufgeklärt werden, um „Irrtümer zu korrigieren, richtiges von falschem Wissen zu unterscheiden.“[78] Hier kann das Thema zur Lebensbewältigung der Schülerinnen und Schüler beitragen, auch wenn Borries der Meinung ist, dass „viele (vielleicht die Mehrheit) in vielen Gesellschaften – und heute vermutlich erst recht – weitgehend geschichtsfrei und geschichtsfremd (wenn auch keineswegs ohne geschichtliche Prägungen) leben.“[79] Dementsprechend muss zumindest der Versuch unternommen werden, die Prägung auszugestalten, damit möglichst viele Menschen in der Lage sind, künftige Krisen erkennen und meistern zu können.[80]
Ebenso kann die Beschäftigung mit dem Thema zur Identitätsfindung beitragen. Durch die Krise des SED-Regimes und die folgende Wiedervereinigung ist nicht nur die ehemalige DDR-Gesellschaft in eine Identitätskrise gestürzt, auch die „westliche“ Identität hat sich verändert. Der Prozess des Zusammenwachsens beider Gesellschaften ist noch nicht beendet. Die Beschäftigung mit der jüngsten Geschichte ist hier notwendig, um bestehende Unsicherheiten zu klären. „Individuen, soziale Gruppen, Völker brauchen zu ihrer Selbstbehauptung ein Bewußtsein ihrer Besonderheit und Einmaligkeit.“[81] Die derzeitige Bundesrepublik ist aufgrund ihrer Entwicklung durchaus etwas Besonderes. Schülerinnen und Schüler sollten über diese Entwicklungen informiert sein, um Gegenwartsprobleme analysieren zu können.

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Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien

Interesse und Neugier werden befriedigt, indem Fragen gestellt und damit Informationen gesammelt werden. Probleme werden gelöst, indem das Problem analysiert wird und nach geeigneten Informationen gesucht wird, die hilfreich bei der Problemlösung erscheinen. Im Alltag sehen wir uns ständig mit der Aufgabe konfrontiert, Informationen zu suchen und zu sammeln, sei es bei dem Problem, den Videorecorder zu programmieren, die Urlaubsreise zu planen, Unterricht vorzubereiten oder Hausaufgaben zu erledigen, einem Text, einem Bild o. ä, Informationen zu entlocken. Informationsbeschaffung ist also in unserer Gesellschaft ein zentraler Bestandteil des Lebens. Huber ist der Ansicht, „dass wir uns an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, dem Informationszeitalter, und damit auch im Übergang zur Informationsgesellschaft befinden.“[82]
Kritiker sehen diese Entwicklung zwiespältig. Auf der einen Seite bestehe die Gefahr, dass es zu einer neuen Klasseneinteilung kommen könne: Die Informationselite mit uneingeschränkten Informationsmöglichkeiten, eine zweite Klasse, die nur im Rahmen ihrer Arbeit Zugang zu weltweiten Informationen hat und eine dritte Klasse, die „digitalen ‚Habenichtse‘“.[83] Auf der anderen Seite bestehe die Möglichkeit, dass „das bisherige Informationsmonopol der etablierten Medien [...] durchbrochen und der Informationsvorsprung der Eliten gegenüber den Bürgern geringer [werde]“[84]. Ungeachtet dieser Vorhersagen bin ich allerdings der Meinung, dass wir uns der allgemeinen Entwicklung nicht entziehen können und daher uns bemühen sollten, andere mit den geforderten Fähigkeiten auszustatten.
Im Unterricht beschäftigen sich Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler tagtäglich mit Informationen. Diese sind aber zumeist vorgegeben. Entweder sucht die Lehrkraft im Vorfeld der Unterrichtsplanung Informationen, von denen sie der Meinung ist, dass sie einen Lernprozess initiieren können. Diese Informationen finden sich häufig in Schulbüchern, vorgefertigten Quellensammlungen oder Handbüchern für die Lehrkraft, also allesamt Medien, die einer Selektion unterlagen, die bereits ein Autor oder eine Autorengruppe kritisiert und beurteilt hat.[85] Dies ist sicherlich nicht verwerflich, bedenkt man die heutige Unterrichtsbelastung der Lehrkräfte. In einer sich ankündigenden
Informationsgesellschaft muss allerdings nicht nur die Aufnahme und Beurteilung einer Information beherrscht werden, sondern auch die Beschaffung und Einschätzung von Informationen. Hedtke behauptet, dass es im Mittelpunkt des Unterrichts stehe, „die Aufnahme einer Fülle von Fachinformationen zu bewältigen statt den allgemeinen Umgang mit Informationen zu lernen. [...] Informationen über Informationen und die Fähigkeit damit kompetent und zielgerichtet umzugehen [werden] immer wichtiger.“[86]
Zusammenfassend möchte ich als notwendige Qualifikation der Schülerinnen und Schüler die geforderte Fähigkeit als Informationskompetenz benennen, die mit den Inhalten „Beschaffung, Bearbeitung, Bewertung, Präsentation und Anwendung“[87] gefüllt werden kann.
Schülerinnen und Schüler des Jahrgang 11 sind größtenteils in der Lage mit Informationen umzugehen. Probleme stellen sich erst, wenn sie aufgefordert werden, selbständig Informationen zu beschaffen und diese so zu bearbeiten, dass sie diese einer Kritik unterziehen, und sie für den Unterricht aufzubereiten. Im Rahmen von durchgeführten Referaten haben sie Erfahrungen in der Informationsbeschaffung vorzuweisen. Für die meisten Schülerinnen und Schüler ist es üblich, den Weg über Bücher und somit Bibliotheken zu gehen. Dafür benötigen sie allerdings einen größeren zeitlichen Vorlauf. Die neuen Medien bieten hier einen Vorteil. Mit ihnen lassen sich Wege vermeiden, es besteht aufgrund der Vielfältigkeit der Angebote die Möglichkeit, in verschiedenen Sparten/Kategorien nach Informationen zu suchen. In Hinblick auf die von den Schülerinnen und Schülern im 12. Jahrgang anzufertigende Facharbeit[88] bietet die Behandlung der Informationssuche mit Hilfe der neuen Medien die Möglichkeit, den Horizont der Schülerinnen und Schüler zu erweitern, ihnen neue Wege der Informationsbeschaffung zur Verfügung zu stellen. Daneben erweitern sie ihre Kompetenz im Umgang mit dem Computer, was heute im Berufsleben eine zusätzliche Qualifikation darstellt. Worin unterscheidet sich aber ein traditionelles Medium, wie das Buch, von einem Anwendungsprogramm zur Geschichte auf CD-ROM? Das Schlagwort lautet hierbei Multimedia. Programme bieten neben den Inhalten eines Buches auch Ton- und Filmbeiträge, wodurch mehrere Kanäle des Rezipienten[89] angesprochen werden. Zudem können Querverweise (ein Hyperlink innerhalb der eigenen Datenbank) schnell durchgeführt werden. Dennoch sind diese Zusammenstellungen von Daten, Fakten, Ton- und Filmmaterial wieder einer Vorkontrolle unterworfen worden. Trotzdem bieten sie eine Fülle von Informationen, die weiter bearbeitet werden müssen.
Hier bietet das Internet, eigentlich das World Wide Web, andere Dimensionen. Der Nutzer muss die vorfindlichen Informationen einer weiter reichenden Kritik unterziehen.[90] Die Ansprüche an den Nutzer sind erheblich größer als bei einer „traditionellen“ Suche. Niemand kann ihm sagen, ob das, was er im Internet sieht, hört und liest, auch der Wahrheit entspricht. Aber gerade mit diesen Anforderungen werden Schülerinnen und Schüler in der fortschreitenden Entwicklung konfrontiert werden. Im Alltag, so behaupte ich, sitzen sie allein vor ihrem Computer und benutzen das Internet und entnehmen ihm in einer Euphorie sämtliche Informationen, die ihnen geboten werden. Hier kann und muss die Schule ihren Beitrag zur Aufklärung leisten. Und diese Aufklärung muss zum einen die Möglichkeiten und zum anderen die Gefahren beinhalten! Möglichkeiten bestehen einfach in einer größeren Angebotspalette von Informationen, die aktuell und schnell angefordert werden können. Über langfristige Gefahren sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig[91], genannt werden neben gesundheitlichen Gefahren auch Isolation und soziale Probleme im alltäglichen Miteinander.
Die hier genannten Gründe rechtfertigen, wenn nicht gar zwingen, den Einsatz neuer Medien zur Informationsbeschaffung. Die Beschränkung der vielfachen Möglichkeiten, die das Internet bietet, auf die Beschaffung von Informationen stellt bereits eine didaktische Reduktion dar. Da auch die Informationsfülle zu dem Thema der Unterrichtseinheit sehr groß ist[92], muss hier inhaltlich auf das Unterthema „Warum fällt die Mauer 1989“ reduziert werden, weil sonst eine Bearbeitung in einer begrenzten Anzahl von Unterrichtsstunden nicht möglich ist.

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Methodische Überlegungen

Die methodische Durchführung dieses Unterrichtsversuchs lässt mehrere Möglichkeiten zu. Denkbar wäre ein Projekt, das ein sichtbares Ergebnis liefern muss. Im Bereich des Interneteinsatzes wäre hier die Erstellung einer Homepage zum Thema wünschenswert. Da ich aber nicht voraussetzen kann, dass die Schülerinnen und Schüler über unabdingbare Kenntnisse über die Produktion einer solchen Seite, also Kenntnisse mit speziellen Präsentationsprogrammen, haben, würde eine Einführung in solche Programme den zeitlichen Rahmen sprengen. Dieses Vorhaben wäre in einer längerfristigen Reihe mit Beteiligung beispielsweise des Informatikunterrichts vorstellbar. Doch bedenke ich, welche Schwierigkeiten schon im Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen vorherrschen, so würde ich einen Zeitraum eines Schulhalbjahres mindestens veranschlagen, damit auch alle Schülerinnen und Schüler einen Lernerfolg erzielen, da nicht jeder Haushalt einen Computer besitzt und dadurch Hausaufgaben und Übungen schwierig werden, solange nicht die Möglichkeit besteht, in der Schule selbst nach Unterrichtsschluss zu arbeiten. Diese Möglichkeiten besitzen die Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums nicht.
Bestandteile des Projektunterrichts im vorliegenden Unterrichtsversuch sind unter anderem die gemeinsame Planung zur Problemlösung, die handlungsorientierte Beschäftigung mit dem Problem und die selbständige Organisation des Lernprozesses durch die Schülerinnen und Schüler.[93] Eine gemeinsame Planung mit den Schülerinnen und Schülern kann nur eingeschränkt stattfinden, da ich als Mittel die Neuen Medien in den Vordergrund stellen möchte. Auch die selbständige Organisation des Lernprozesses muss eingeschränkt werden, weil ich die Beschränkung auf genannte Medien vornehme und wegen der Unkenntnis einiger Schülerinnen und Schüler leider eine Vororganisation leisten muss. Insofern eignet sich das Konzept des Projektunterrichts mit Einschränkungen für einen Unterricht mit den Neuen Medien, denn genaugenommen müssten hierbei auch die traditionellen Informationsmedien hinzugenommen werden, also das Projekt offener gestaltet werden auch hinsichtlich des Medieneinsatzes. Ich entnehme daher dem Konzept des Projektunterrichts oben beschriebene Elemente.
Eher trifft für das geplante Konzept die handlungsorientierte Beschäftigung mit dem Problem zu. „Die Palette der Handlungsformen ist schier unerschöpflich. Statt der üblichen Formen wie Lesen, Schreiben, gelenktes Gespräch usw. werden Gegenstände hergestellt ...“[94] Diese Definition trifft allerdings so nicht auf meinen geplanten Unterrichtsversuch zu. Es wird weiterhin gelesen und es werden keine Gegenstände hergestellt. Der handelnde Umgang soll dafür aber mit dem Gerät stattfinden. Die körperliche Aktivität besteht allerdings lediglich in vielen „Mausklicks“. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich nicht im eigentlichen Sinne mit Gegenständen, was aber in der Eigenheit der Neuen Medien begründet ist. Sie arbeiten „virtuell“ mit den Gegenständen und müssen lesend entscheiden, ob ihnen der Gegenstand, in diesem Falle die Homepage, für eine Problemlösung wichtig erscheint.
Nach Meyer ist handlungsorientierter Unterricht „ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozesses leiten, so daß Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können.“[95] Diese Definition in Bezug auf die Handlungsprodukte ist offener gehalten. Handlungsprodukte im Sinne der Informationsbeschaffung sind die Informationen. Diese sollen von den Schülerinnen und Schülern auf dem Computer gespeichert und später bearbeitet werden, um die Leitftrage beantworten zu können. Je nachdem wie die gefundenen[96] Informationen den Unterricht voranbringen, ist es eventuell nötig, die Suchstrategien zu modifizieren. Ob ein Ausgleich zwischen Kopf- und Handarbeit bei der Arbeit mit einem Computer erreicht werden kann, möchte ich bezweifeln, da Schülerinnen und Schüler zwar handeln, aber das doch sehr beschränkt.
Wichtige Bestandteile eines solchen Unterrichts sind die „subjektiven Interessen“ der Schülerinnen und Schüler. Diese Interessen werden unter Berücksichtigung der Leitfrage bei der Suche benötigt, weil auch mit der Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien das Interesse des einzelnen erst eine erfolgversprechende Suche ermöglicht. Ein zweites wichtiges Moment ist die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler.[97] Mit Bezug auf die in der Didaktik formulierten Ziele ist die Förderung der Selbständigkeit zu beachten. Die Arbeit mit den Neuen Medien erfordert bereits eine gewisse Selbständigkeit, die in einer 11. Klasse in der Regel vorhanden ist. Um diese Selbständigkeit zu fördern, muss den Schülerinnen und Schülern eine Informationskompetenz vermittelt werden, die ihnen entweder der Lehrer zur Verfügung stellt, oder die von Schülerinnen und Schülern selbst bei einem aktiven Umgang mit den Neuen Medien entwickelt wird.[98] Informationskompetenz „setzt sich aus den ‚Fähigkeiten des Sichtens, Strukturierens, Auswählens, Bewertens von Informationen zusammen.“[99] Sie sei eine klassische Kompetenz. Neu ist die Verknüpfung dieser Kompetenz mit den Neuen Medien. Daraus resultiert, dass die Fähigkeiten des Sichtens um eine Fähigkeit der kritischen Beurteilung erweitert wird, also eine kritische Bewertung der Informationen vor der fachlichen Beurteilung dieser.[100] Schülerinnen und Schüler müssen angeleitet werden, „sich Fähigkeiten und Strategien zur Recherche anzueignen“[101].
Für mich steht neben dem Suchen und Finden von Informationen zu unserer Leitfrage diese Kompetenzentwicklung im Vordergrund des Unterrichtsversuchs. Dieser erwünschten Selbständigkeit geht eine Selbsttätigkeit voraus.[102] Diese Tätigkeit stellt die Suche mit den Neuen Medien dar. Sie wird durch eine Motivation ermöglicht. Der Computer stellt häufig bereits eine starke Motivation dar. Winkt dann noch die Möglichkeit, im Internet zu surfen, steigert sich häufig die Motivation noch einmal.[103] Es gibt allerdings auch Schülerinnen und Schüler, die dieses Neue Medium abstößt, da sie keine oder nur wenig Erfahrungen damit haben. Beide Fälle sind jedoch problematisch. Für die Motivierten kann die Benutzung Neuer Medien zur Normalität und damit langweilig werden, sie verlieren ihren Reiz des Neuen.[104] Den Ängstlichen oder Unerfahrenen muss die Angst vor Mißerfolgen genommen werden. Da die Bedienung der Neuen Medien recht einfach ist, solange man etwas sucht, muss eine kurze Einführung im Unterricht gegeben werden. Zudem möchte ich, dass die Erfahrenen mit den Unerfahrenen zusammenarbeiten, damit diese die „Ungefährlichkeit“ der Neuen Medien erfahren. Zudem muss die Leitfrage so gestellt sein, dass ein Klärungsbedürfnis bei der Lerngruppe besteht, dann wird auch bei längerer Beschäftigung mit den Neuen Medien die Motivation nicht verschwinden. Das setzt allerdings auch voraus, dass die Lerngruppe Erfolge bei der Suche haben kann, was bei dem gewählten Thema möglich ist.[105]
Wenn Schülerinnen und Schüler Referate oder im 12. Jahrgang ihre Facharbeit anfertigen, dann arbeiten sie hauptsächlich allein. Um aber im Umgang mit den Neuen Medien eine Kompetenz entwickeln zu können, erscheint es mir sinnvoller, in Kleingruppen[106] mit dem Computer zu arbeiten, damit es zu einem permanenten Gedankenaustausch kommen kann und sich so eine Kompetenz überhaupt entwickeln kann. Denkbar wäre auch eine Einzelarbeit, wie sie später im Alltag üblich ist. Der Computer ist zudem so konzipiert, dass er ein Werkzeug eines einzelnen ist. Hier bestehen allerdings Gefahren darin, dass ein „Suchweg“ in die Irre führt und trotzdem weiterhin verfolgt wird oder dass die Motivation aufgrund von Mißerfolgen bei der Suche in eine Enttäuschung umschlägt. Auch spielt der Zeitfaktor eine Rolle. Während einer Gruppenarbeit kommt es durch die Zusammenarbeit schon zu einem Prozess der Beurteilung der Arbeit. Diese Reflexion kann später im Plenum aufgegriffen und intensiviert werden. Nach einer Phase der Einzelarbeit jedoch muss im Plenum die Reflexion bei einigen Schülerinnen und Schülern erst angeschoben werden, da der eine oder andere von dem Medium Computer und seiner Software so überzeugt ist, dass kein Zweifel an der Richtigkeit der Informationen aufkommt.
Hinzu kommt, dass durch die Zusammenarbeit von Fachleuten und Laien, letztere viel über die Benutzung der Programme lernen können, ohne einen intensiven Kurs vorab im Unterricht erhalten zu haben.[107] Neben diesen angesprochenen Vorteilen bietet Gruppenunterricht für schwache Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich in der Gruppe einzubringen. Die einzelnen Gruppen können unterschiedliche Suchwege einschlagen, die Mitglieder können selbständig entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen und welche Informationen sie für wichtig halten. Sie haben viel Zeit, sich mit den einzelnen Informationen zu beschäftigen.[108] Diese Zeit ist allerdings auch ein Problem. Gerade die Beschäftigung mit den Neuen Medien kostet zumindest am Beginn eines Aufbaus einer Informationskompetenz sehr viel Zeit. Je geübter jedoch die Schülerinnen und Schüler im Umgang sind, desto zielstrebiger können sie arbeiten. Zu einem weiteren Problem kann es kommen, wenn sich einzelne Schülerinnen und Schüler (oder ganze Gruppen) in den Gruppen zurückziehen und die Arbeit den anderen überlassen.[109] In solchen Fällen muss ich eingreifen und eventuell die Gruppenzusammensetzung verändern. Es wird zudem sich zeigen müssen, wie die Sozialisation in der Lerngruppe vorangeschritten ist, ob die drei Neuzugänge integriert wurden und wie sich die Gruppenstrukturen verändert haben.[110] Möglichkeiten des Gruppenunterrichts bestehen auch in der Vergabe themengleicher oder themendifferenzierter Arbeitsaufträge[111]. Die Fragestellung „Warum fällt die Mauer?“ ließe eine Differenzierung zu.[112] Im Plenum könnten die Ergebnisse dann zu einem Gesamtbild zusammengeführt werden. Doch bestehen Nachteile. Die Schülerinnen und Schüler erwerben in diesem Unterrichtsversuch eine neue Kompetenz. Ich kann nicht vorhersagen, zu welchen Ergebnissen die einzelnen Gruppen bei der Informationssuche gelangen werden. Sie können ergiebig aber auch dürftig ausfallen, was zu einem verfälschten Gesamtbild führen könnte. Durch die längerfristige Beschäftigung mit den Neuen Medien kann es durch Krankheitsfälle oder sonstige Ausfälle einzelner Schülerinnen und Schüler dazu kommen, dass eine Gruppe handlungsunfähig wird und ihre Suche nicht fortsetzen kann. Dies wiederum kann durch Verteilung von gleichen Aufgaben auf mehrere Gruppen vermieden werden. Ausschlaggebend ist für mich die Tatsache des Neuerwerbs einer Methode. Sollten die Gruppen bei themengleichen Aufgaben zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen, so können sie sich in der Plenumsarbeit gegenseitig ergänzen. Aus diesem Grunde werde ich themengleiche Gruppenarbeit als Sozialform wählen und den Arbeitsauftrag so offen wie möglich halten, um die Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbständigkeit nicht einzuengen.
Die technischen Gegebenheiten am Käthe-Kollwitz-Gymnasium schränken die Präsentationsmöglichkeiten der gefundenen Informationen leider ein. Der Computerraum verfügt über 13 am Internet angeschlossene PCs der 486-Generation und fünf 24-Nadel-Drucker, die im Vergleich mit dem derzeitigen Standard stark veraltet sind. Ein Ausdruck mit Hilfe dieser Drucker ist von minderer Qualität (gerade Bilder) mit einer hohen Lärmbelastung verbunden, braucht im Vergleich zu heutigen Standarddruckern viel Zeit und besitzt einen Einzelblatt und einen Endlospapiereinzug. Sollen damit Internetseiten ausgedruckt werden, so ist es zum einen laut und zum anderen sehr zeitintensiv. Ich habe mich daher entschieden, diejenigen Schülerinnen und Schüler, die zu Hause über einen Computer verfügen, zu beauftragen, ihre Ergebnisse zu Hause auszudrucken. Für die restlichen Schülerinnen und Schüler werde ich den Ausdruck zu Hause erledigen und diesen dann in der darauffolgenden Stunde verteilen. Nebenbei lernen die Schülerinnen und Schüler, wie eine Internetseite auf dem Rechner gespeichert und wie diese Daten auf einen Datenträger kopiert wird. Leider verfügen die Rechner nicht über eine „Soundkarte“, so dass Tondokumente nicht gehört werden können. Ein zweites Problem ergibt sich daraus, dass nur zwei Rechner der Schule mit CD-ROM-Laufwerken ausgerüstet sind. Auch die Leistungsfähigkeit in Bezug auf CD-ROMs läßt zu wünschen übrig, ist aber prinzipiell möglich. Trotzdem werde ich einen eigenen Rechner aufstellen, der als CD-ROM-Platz nutzbar sein soll. Da ich die Zugehensweise offen gestalten will, werde ich den Schülerinnen und Schülern es zur Auswahl stellen, ob sie mit dem Internet oder mit CD-ROM arbeiten wollen. Hier einen Zwang auszuüben, würde nur die betroffenen Schülerinnen und Schüler abschrecken, da die Beschäftigung mit dem Internet wahrscheinlich vorgezogen werden wird.
Die beschriebenen Probleme engen zwar den Handlungsspielraum ein, sind aber kein Grund dafür, keine Einheit mit Hilfe der Neuen Medien durchzuführen, da die Hauptziele auch mit der verminderten Ausstattung erreicht werden können, auch wenn Hedtke einen hervorragend ausgestatteten Computerraum fordert[113], da trotz allem die historische Leitfrage bearbeitet und eine Informationskompetenz gefördert werden kann.
Die Auswertung soll nach der Sammelphase im Plenum stattfinden. Da sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig in ihren Ergebnissen ergänzen sollen, wird die bevorzugte Sozialform das gelenkte Unterrichtsgespräch[114] sein, in dem aber die Schülerinnen und Schüler möglichst miteinander agieren sollen.
Die Lehrerrolle wird sich in den Gruppenarbeitsphasen verändern. „Die Lehrerin ist im Gruppenunterricht nicht so sehr in erster Linie die Wissens- und Kompetenzvermittlerin, sie ist auch nicht in erster Linie der Scheuerpfahl, an dem sich die Schülerinnen zum Zwecke ihrer Identitätsbildung reiben, sondern vorrangig die Moderatorin des gemeinsamen Lernprozesses.“[115] Da die Schülerinnen und Schüler selbständig Informationen beschaffen sollen, müssen sie auch Umwege oder sogar Sackgassen beschreiten dürfen. Die Lehrkraft muss sich hier zurücknehmen und nicht jeden Fehler sofort korrigieren, da die Schülerinnen und Schüler miteinander arbeiten und ihre Arbeit reflektieren sollen. Sie sollen von sich aus eine Kompetenz entwickeln, um die gefundenen Informationen zu beurteilen. Dazu müssen sie sich austauschen und ergänzen. Hier darf sich die Lehrkraft nicht einmischen, weder den Schülerinnen und Schülern mitteilen, wie sie selbst die Informationen beurteilt noch wie sie die Suchstrategie bewertet. Hinzu kommt noch, dass die Schülerinnen und Schüler sicherlich Informationen finden werden, die die Lehrkraft im Vorfeld nicht gefunden hat. Schülerinnen und Schüler und Lehrkraft stehen dann vor dem selben Problem, diese Information bewerten zu müssen, was in der Regel nicht ad hoc zu leisten ist. Also kann es auch zu Situationen kommen, in denen die Lehrkraft keine Lösung anbieten kann. Schlimmstenfalls kann es sogar zu Problemen mit der Hardware kommen, die nicht gelöst werden oder die von einem „Computerkid“ der Klasse behoben werden können. Eine Lehrkraft kann nicht omnipotent sein.
Die Schülerrolle ändert sich im gleichen Maße. Die Schülerinnen und Schüler müssen selbständiger als im üblichen Frontalunterricht agieren und entscheiden. Sie werden eventuell keine Antwort auf ihre Frage erhalten und müssen eine eigene Lösungsstrategie entwickeln. Sie müssen ihre Handlungen/Vorgehensweisen reflektieren und müssen neue Strategien entwickeln. Dadurch bekommen sie im Unterrichtsprozess eine größere Eigenverantwortung.[116] Das wünschenswerte Ziel wäre hier eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern. In Bezug auf die Informationsbeschaffung arbeiten beide zusammen. Schülerinnen und Schüler finden in der Weite des Internets sicherlich andere Informationen als die Lehrkraft.[117] Hier können sich die Ergebnisse durchaus ergänzen.
Die Lehrkraft muss allerdings darauf achten, wie die Schülerinnen und Schüler surfen. Es ist ein leichtes, auf Seiten zu kommen, die nicht zur Beantwortung der Frage dienen. Sei es mutwillig oder versehentlich. In solchen Fällen müssen die Gruppen dazu ermahnt werden, sich wieder mit dem eigentlichen Thema zu befassen. Es ist also unbedingt nötig, den Prozess zu beobachten. Einige Computerräume sind so konzipiert, dass sich ein Mastercomputer im Netz befindet, von dem auf jeden anderen Rechner zugegriffen werden kann und so die Arbeit der Schülerinnen und Schüler quasi heimlich kontrolliert werden kann. Dies ist am Käthe-Kollwitz-Gymnasium nicht möglich, so dass ich die einzelnen Arbeitsplätze beobachten muss. Dabei kann ich natürlich auch Fragen klären, soweit eine Beantwortung die selbständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler nicht beeinträchtigt. Die Gleichstellung von Schülerinnen und Schülern und Lehrkraft wird in diesem Moment wieder aufgehoben, aber ich denke, dass das Internet aufgrund seiner Größe dazu verführen wird, auch mal „woanders zu gucken“.

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Groblernziele des Unterrichtsversuchs

Affektive Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen


Kognitive Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen


Instrumentelle Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen


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Vorbereitungen zur Reihe

Im Vorfeld der Planung befasste ich mich selbst mit der Beschaffung von Informationen mit Hilfe der Neuen Medien. Schwierig gestaltete sich die Suche nach geeigneten CD-ROMs mit historischem Inhalt, die zu dem Thema passten. In verschiedenen Zeitschriften fand ich Besprechungen von Programmen, die aussichtsreich erschienen. Das Problem bestand in der Beschaffung dieser CD-ROMs. Öffentliche Anstalten wie Bibliotheken bauen in der Regel erst multimediale Bestände auf. Viele Programme waren in Fachgeschäften nicht mehr erhältlich. Der „normale“ Weg sei, dass nach ca. 1½ Jahren die CD-ROMs veralten, dadurch im Preis gesenkt und abverkauft werden. Der Hersteller stoppe dann die Produktion. Lexika werden immer erhältlich sein. Über den Buchhandel konnte ich dann noch die oben beschriebenen CD-ROMs erhalten. Eine Anfrage bei FWU, ein Leihexemplar eines Programms[118] zwecks Unterrichtseinsatz zu erhalten, wurde leider erst zwei Monate später negativ beantwortet. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Auswahl der Programme ausreichend ist, der geplante Zeitrahmen wird für eine intensive Recherche mit Hilfe der CD-ROMs nicht einmal ausreichen.
Die Suche nach Informationen im Internet erwies sich als sehr zeitintensiv. Über den Mauerfall und die Wiedervereinigung existieren mittlerweile recht viele Internetseiten. Nicht immer sind diese jedoch schnell zu finden. Doch mit Hilfe der auf den Seiten ausgewiesenen Hyperlinks fand ich mehrere geeignete Informationsquellen. Informationen zum Thema finden sich beinahe bei allen Zeitungen und bei den öffentlich rechtlichen Fernsehsendern. Museen widmen sich dem Thema und die Gauckbehörde baut sein Internetangebot kontinuierlich aus. Universitäten veröffentlichen teilweise Forschungsergebnisse oder widmen sich Linksammlungen. Es kam aber hin und wieder vor, dass Links nicht mehr aktuell waren, also keine Weiterleitung möglich war. Erstaunlich war im Laufe dieses Jahres die Zunahme des Angebots, hervorgerufen durch das Jubiläumsjahr. Einschränkungen gab es allerdings in der Benutzungsfreundlichkeit der Archive vieler Zeitungen. Entweder werden Artikel erst seit wenigen Jahren online zur Verfügung gestellt, oder die Anbieter verlangen für die Bereitstellung von Artikeln Gebühren, was die Informationssuche wiederum beeinträchtigt. Für den Einsatz im Unterricht ist das Angebot aber mehr als ausreichend, allein mit der Homepage des ZDF ist es möglich, sich mehrere Stunden zu beschäftigen.

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Die Unterrichtsreihe: Durchführung und Reflexion

Geplanter Umfang der Reihe

Eine Vorhersage über den Umfang zu geben, fällt mir relativ schwer, da ich nur schlecht abschätzen kann, wie lange sich die Schülerinnen und Schüler mit den Neuen Medien beschäftigen müssen, um Erfolge zu erzielen, was auch abhängig von den Vorkenntnissen im Umgang mit dem Internet ist. Ich rechne allerdings mit einer Mindeststundenzahl für die Informationsbeschaffung von drei, mit einer Höchststundenzahl von fünf Stunden. Ich denke, dass nach fünf Stunden auch die Motivation der Lerngruppe nachlassen wird, zumindest die Motivation für die Beschäftigung mit der historischen Leitfrage. Zu Beginn der Einheit plane ich einen Vorlauf von zwei Stunden ein, nach der Arbeitsphase mit den Neuen Medien drei Stunden zur Auswertung der Ergebnisse und eine Stunde zur Bestimmung formaler Kriterien zum Umgang mit Informationen, die mit Hilfe der Neuen Medien gesucht wurden. Dementsprechend plane ich eine Stundenzahl von 9-11 Unterrichtsstunden ein, bei drei Stunden pro Woche erstreckt sich die Einheit über ca. vier Wochen, ich werde allerdings die „Computerstunden“ blocken[119], so dass innerhalb von 3 Wochen die Reihe durchgeführt werden kann. Wie aber bereits beschrieben, handelt es sich um einen Erstzugang zu der Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien. Sind die Schülerinnen und Schüler in der Methode geübt, so wird sich die Stundenzahl sicherlich reduzieren.

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Darstellung der Unterrichtsstunden

Überblick über die geplanten Stunden

Stunde 1Erarbeitung von Wegen zur Informationsbeschaffung, Hinwendung zu Neuen Medien
Stunde 2 Formulierung der Leitfrage, Erarbeitung von Suchbegriffen und Suchstrategien im Internet
Stunde 3 – 5 (7)Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien
Stunde 6 (8)Sichtung und erste Auswertung der Materialien
Stunde 7 (9)Erarbeitung von Ergebnissen
Stunde 8 (10)Beantwortung der Frage „Warum fällt die Mauer 1989?“ Besprechung des weiteren Vorgehens (Ausblick)
Stunde 9 (11)Bewertung und Formulierung von Kriterien der Auswahl für Internetseiten für den Geschichtsunterricht

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Geplante und tatsächliche Stundenverläufe

Alle Stunden werden von mir mit Lernzielen, geplantem Unterrichtsverlauf und Reflexion dargelegt. Die Stunden 3 – 5 werde ich zusammenfassen, da sie sich in der Planung nur wenig unterscheiden.
Folgende Stunden werde ich ausführlich beschreiben:
Stunde 1: Um die bekannten Verfahren zur Informationsbeschaffung den Schülerinnen und Schülern zu vergegenwärtigen und deren Kompetenzen offenzulegen, ist diese Stunde ausschlaggebend für die Planung der „Computerstunden“. Hier kann bereits deutlich werden, inwieweit die Schülerinnen und Schüler eine kritische Haltung gegenüber verschiedenen Medien entwickelt und verinnerlicht haben.
Stunde 2: Diese Stunde stellt bereits den Beginn der Informationssuche dar. Die Entwicklung von Suchbegriffen und Suchstrategien kann schon über Mißerfolg und Erfolg entscheiden. Bei der Entwicklung ist eventuell die Lenkung des Lehrers vonnöten, damit es nicht im ersten Zugriff zu Mißerfolgen kommt, die dann die Motivation für den weiteren Verlauf im Keim erstickt. In der Stunde sollen dann auch die Gruppen eingeteilt werden.
Stunde 9 (11): Die Stunde soll Aufschluss über die Möglichkeiten und Grenzen der Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien geben. Ebenso wird sich zeigen, ob die Schülerinnen und Schüler eine Informationskompetenz aufgebaut und diese in Zukunft anwenden können, ob also das Wissen von „Informationen über Informationen“ gefördert wurde. Diese Stunde hängt allerdings maßgeblich von der vorherigen Stunde ab. Wenn die historische Fragestellung nicht beantwortet werden konnte, also keine Informationen gefunden wurden, dann ergeben sich keine Möglichkeiten und die Kompetenz im Umgang mit Neuen Medien erstreckt sich auf die Fähigkeit, Informationen auszuschließen.

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Stunde 1: Erarbeitung von Wegen zur Informationsbeschaffung, Hinwendung zu Neuen Medien

Kognitive Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen

Instrumentelle Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen

Geplanter Stundenverlauf
UnterrichtsverlaufSozialformMedien
In einer kurzen Einführung werden die Schülerinnen und Schüler auf die Tatsache hingewiesen, dass Gegenstand jedes Unterrichts Informationen sind. Woher aber stammen diese Informationen?Lehrerinformation und 
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun in einer kurzen Arbeitsphase darüber nachdenken, wie Informationen gefunden werden können und welche Strategien sie kennen.Einzel- oder Partnerarbeit 
Im Plenum sollen sie nun ihre Gedanken vorstellen.UnterrichtsgesprächTafel
Werden wir alle vorhandenen Informationen durch die genannten Möglichkeiten erhalten? Wovon hängt das ab?UnterrichtsgesprächTafel
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun noch überlegen, ob eine Information-/squelle ausreicht, um eine Frage zu beantworten.UnterrichtsgesprächTafel

Zur Konzeption der Stunde

Die Stunde löst sich vom historischen Hintergrund und baut auf Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auf. Ich löse den Bezug hier bewusst, um möglichst viele Informationsquellen in Betracht ziehen zu können. Die Schülerinnen und Schüler können dadurch auch auf Erfahrungen aus ihrem Alltag zurückgreifen. Die Einschränkung auf historische Informationen engt die Fragestellung stark ein. Eventuell könnten Schülerinnen und Schüler mit wenig historischem Interesse sich aus der Bearbeitung zurückziehen.
Ich werde die Schülerinnen und Schüler darauf hinweisen, dass Grundlage jedes Unterrichts Informationen sind. Diese müssen von einer Institution oder sonstigem zusammengetragen worden sein. Wie erhält jemand Informationen? Wo gibt es sie? Wie gelangen die Schülerinnen und Schüler für die Anfertigung eines Referates an Informationen? Welche Strategien können verfolgt werden? Da sie hier ihre alltäglichen und ihre schulischen Erfahrungen einbringen können, hoffe ich auf eine breite Beteiligung. In der Phase der Nennung der Gedanken werde ich kommentarlos die von den Schülerinnen und Schülern genannten Möglichkeiten an der Tafel protokollieren. Nach der Sammlung müssen die Ergebnisse besprochen werden. Hier soll überlegt werden, ob noch Möglichkeiten fehlen oder ob die Strukturierung noch verfeinert werden kann. Ich gehe davon aus, dass die Schülerinnen und Schüler die Medien Bücher, Zeitschriften, Archivalien und Filme nennen werden. Eventuell werde ich auch Augenzeugenberichte und Befragung von Fachleuten ergänzen.
Als Strategien werden sie wahrscheinlich die Suche in Bibliotheken anführen, da sie in ihrer schulischen Laufbahn die Schulbibliothek und auch die Stadt- und Fachhochschulbibliothek kennen gelernt haben. So greife ich auf die bisherigen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zurück. Möglicherweise wird von den Schülerinnen und Schülern auch das Internet als Informationsquelle genannt, da zwei Drittel der Lerngruppe über Erfahrungen im Internet verfügen. Gegebenenfalls muss ich dieses Medium und auch die CD-ROMs hinzufügen. Sie sollen dann noch das Vorgehen schildern, wie sie beispielsweise in Bibliotheken an die gewünschten Informationen gelangen können. Egal, ob sie einen Computer oder eine Kartei benutzen, sie müssen entweder Angaben über das gesuchte Buch kennen oder mit geeigneten Schlagworten die Kartei oder die Computerdatenbank durchsuchen. Hier kann deutlich werden, ob sie über die Kompetenz einer „kreativen Suche“ verfügen. Diese Suchkompetenz kommt bereits der Suche im Internet sehr nahe. Auch im Internet kommt es darauf an, die Suche möglichst phantasievoll zu gestalten. Entweder sind Adressen gewünschter Internetseiten bekannt oder es muss über eine Schlagwortsuche, Stichwörter bezüglich des Inhalts, des Titels oder des Autoren, gesucht werden. Es ist also außerordentlich wichtig, dieses Vorgehen zu thematisieren und näher zu besprechen, da ich denke, dass einige Schülerinnen und Schüler keine Erfahrungen im Umgang mit elektronischen Datenbanken einer Bibliothek vorweisen können, da z. B. der Bestand der Bibliothek unserer Schule bislang nur in einem Karteikartenapparat erfasst ist. Eventuell muss ich in dieser Phase eine Lehrerinformation geben. Als Ergänzung könnte alternativ eine Datenbanksuche von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden, um diese ersten Erfahrungen allen Schülerinnen und Schülern bereit zu stellen. Doch müssten wir hier die Schule verlassen, was in meinen Augen einen zu großen Zeitaufwand bedeuten würde. Die spätere Suche im Internet mittels Suchmaschinen ist ebenso übertragbar auf die Suche in Bibliotheken, auch wenn die Bedienung der jeweiligen Programme sich unterscheiden kann.
Um den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass eine Suche in elektronischen Datenbanken nicht immer zum gewünschten Erfolg führen kann, wäre hier eine reale Demonstration wünschenswert, kann aus oben genannten Gründen jedoch nicht stattfinden und eine Internetdemonstration würde für den Verlauf der Einheit vieles von dem vorwegnehmen, was die Schülerinnen und Schüler selbst erfahren sollen. Demnach muss ich danach fragen, ob eine solche Suche wirklich alle Informationen einer Datenbank liefern kann. Ich möchte hier auf den subjektiven Charakter einer Datenbank zu sprechen kommen. Es ist unmöglich, dass jedes Schlag-/Stichwort beispielsweise eines Buches in einer solchen Datenbank gespeichert ist. Es wird hier eine Auswahl wichtiger Schlagwörter von Sachbearbeitern o. ä. vorgenommen. Für wen sind diese Wörter aber wichtig? Wer wählt diese Wörter aus? Schließlich ist die Größe einer Datenbank nicht unendlich. Je mehr Daten vorhanden sind, desto länger dauert die Suche. Diese Begrenzung der wichtigen Schlagwörter ist eine technische Notwendigkeit, ganz abgesehen von dem zeitlichen Aufwand der Eingabe. Die Schülerinnen und Schüler sollen hier eine kritische Haltung entwickeln. Es soll ihnen auch klar werden, dass eine Suche auch in einem Misserfolg enden kann, was sie jedoch nicht abschrecken soll, da solches häufig vorkommen kann. Als Folge dieser Gegebenheiten spielt die Phantasie des Anwenders eine Rolle.
Auch bei Karteikartenapparaten können nicht Unmengen von Schlagwörtern aufgenommen werden. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass der Suchende bei der Durchsicht, bei dem Durchblättern der einzelnen Karten immer wieder auf verwandte Wörter trifft, die ihn dann eventuell weiterbringen. Diesen Punkt möchte ich allerdings vernachlässigen, da der Trend der Verwaltung zur elektronischen Datenbank geht und irgendwann jede Kartei verschwunden sein wird.
Ist die Suche mit Erfolg gekrönt, bedeutet dies aber noch nicht, dass die Informationen uns die gewünschte Antwort bringen. Wie müssen wir also mit den gefundenen Informationen in einem ersten Schritt weiter verfahren? Auch hier ziele ich darauf ab, zu erfahren, inwieweit die Schülerinnen und Schüler quellenkritisch geschult sind? Ich werde die Schülerinnen und Schüler nun fragen, ob eine Information oder eine Informationsquelle ausreicht, um eine Antwort auf eine Frage zu geben. Sie sollen die Möglichkeit einer gefärbten Information erkennen und als Folge dessen die Notwendigkeit mehrerer Informationsquellen anerkennen. Es reicht nicht aus, sich auf eine Information zu verlassen. Um zu einer objektiven Beantwortung einer Fragestellung zu gelangen, ist es vonnöten mehrere Informationen, eventuell verschiedene Informationstypen (Quellen, Literatur, Abbildungen, Bilder, etc.) in Anspruch zu nehmen. Dabei ist es auch wichtig, Angaben über die veröffentlichende Institution oder den Autoren einzuholen, sofern dies möglich ist. Durch diesen Schritt wird ein Problem des Internets deutlich: Bei den Veröffentlichungen findet keine Kontrolle stattfindet, wie es bei Printmedien oder bei Funk und Fernsehen die Regel ist. Dies soll aber erst später thematisiert werden.
Diese Stunde soll zu der Beschäftigung mit den Neuen Medien hinführen und bereits grundlegende Probleme ansprechen, die bei traditonellen wie auch bei Internetsuchen auftreten können. Für mich soll sie einen Überblick über die Kompetenzen schaffen, die die Schülerinnen und Schüler in ihrer bisherigen Schullaufbahn erworben haben.

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Der Verlauf der Stunde entsprach größtenteils meiner Planung. Die Lerngruppe zeigte sich aktiv. Die Beteiligung war im Vergleich zu vorherigen Stunden sehr rege. Auch Schülerinnen und Schüler, die bislang sich zurückhielten, konnten wegen der offenen Fragestellung ihre Beiträge einbringen. Die Lösung vom Fach Geschichte brachte den erhofften Alltagsbezug. Nach der kurzen Phase der Überlegung, tat sich vor allem V. hervor, die, wie sie später erwähnte, ein Praktikum in der 10. Klasse in der Bibliothek der Fachhochschule geleistet hatte, und so über Kenntnisse von Abläufen einer Bibliothek hatte, die über die reinen Alltagserfahrungen hinausgingen.
Die zuerst genannte Informationsquelle war das Buch, daraufhin folgten Enzyklöpadien, Filme, Materialien aus Schulen/Fachhochschulen und Universitäten. Auf Nachfrage ergab sich hierbei, dass hier Unveröffentlichtes aus Forschung und Lehre gemeint sei. M. äußerte die Möglichkeit, Augenzeugen zu befragen. V. nannte Fernsehen und Rundfunk, es sei möglich Informationen bei Fernsehsendern oder Rundfunkanstalten direkt zu erfragen. Sie habe gehört, dass diese Anstalten auch eigene Materialien auf Anfrage versenden würden. S. erweiterte die Sammlung um den Begriff „Archive“, in denen Quellen in Form von Zeitungen, Urkunden etc. vorhanden seien, aber auch Archive der verschiedenen Institutionen und Funk- und Fernsehanstalten. T. fügte der Sammlung das Internet hinzu, in dem „weltweite“ Informationen vorhanden seien. Auf die Befragung von Fachleuten verwies niemand. Erst als ich anregte, zu überlegen, was häufig im Unterricht geschehe, wenn jemand Informationen benötigte, kamen die Schülerinnen und Schüler auf die Möglichkeit Fachleute zu befragen. Marcel meldete sich nun und behauptete, dass alle genannten Ergebnisse auch im Internet zur Verfügung stehen. Diese Äußerung nahm ich sofort auf und forderte ihn zu einer Erläuterung auf. Aus dieser folgte eine Ergänzung des Tafelbildes
T1[120] durch Pfeile, die eine Verbindung zum Internet symbolisieren sollten. Fast alle Medien lassen sich im Internet finden, sogar Fachleute könne man mittels E-Mail befragen, natürlich nur dann, wenn eine E-Mail-Adresse bekannt ist. Diese könne man aber über Universitätsseiten erhalten oder lässt sie im Internet suchen. Eine Ausnahme mussten wir allerdings formulieren: CD-ROMs fallen aus dem Internetangebot heraus. Dieser Schritt kam leider zu früh. Die Behauptung, teilte ich den Schülerinnen und Schülern mit, werden wir in den nächsten Stunden überprüfen. Ich hatte diese Verbindung erst zum Schluss der Stunde geplant, um die nächsten Stunden zu motivieren.
Es erfolgte nun leider ein Bruch, als die Schülerinnen und Schüler ihre Suchstrategien beschreiben sollten. Viele Schülerinnen und Schüler brachten hier ihre Erfahrungen mit bereits durchgeführten Suchen ein. So nannten sie die Benutzung eines Computers in Bibliotheken. Hier könne man nach „Titeln“ und „Stichpunkten“ suchen. Verena ergänzte den Begriff der „Bestandssuche“ und man könne diese Suche erweitern, indem im deutschen oder sogar im internationalen Bibliotheksverband eine Anfrage gestartet werden könne. Ich ergänzte die „Fernleihe“, die in solchen Fällen durchgeführt werde. Als geeignetes Beispiel nahm ich dieses an der Tafel (T2) auf. Leider ging dabei die Beteiligung etwas zurück, es schien, als ob viele Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich noch nie gearbeitet hätten. V. übernahm die führende Rolle im Unterrichtsgespräch, aber auch Y. konnte ihr Wissen einbringen, dass sie in den USA während eines Austauschjahres erworben hatte. Dennoch waren sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Gesamtheit nicht darüber bewusst, dass eine Suche wohlmöglich kein passendes Ergebnis liefern kann, da das Stichwort unpassend gewählt wurde. Hier wäre eine Demonstration, wie oben beschrieben, vonnöten gewesen, da sich die meisten Schülerinnen und Schüler diese Situation nicht vorstellen konnten. Trotzdem wäre ein solches Vorhaben nur sinnvoll, wenn die Schulbibliothek über EDV geführt wird. Dementsprechend ging ich kleinschrittig vor und fragte nach den Besonderheiten einer solchen Stichwortsammlung: Wer gibt die Stichworte ein? Wer denkt sich die Stichworte aus? Was muss der Anwender bedenken, wenn er eine Stichwortsuche durchführt? Das anschließende Unterrichtsgespräch gestaltete sich entsprechend zäh. Durch V. Beteiligung konnte aber festgehalten werden, dass es nicht ausreicht, nur mit einem Suchwort zu arbeiten, sondern dass Phantasie im Vorfeld gefragt ist und am besten mit vielen verschiedenen themengleichen Suchworten gearbeitet werden muss.
Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler stieg in der nächsten Phase wieder, sie konnten nun auf Bekanntes zurückgreifen. Natürlich reiche es nicht aus, sich nur auf eine Information zu verlassen. S., M., C. und V. äußerten sofort, dass zu einer objektiven Beantwortung einer Frage/ eines Problems mehrere Informationen benötigt würden. Anhand dieser könne dann auf Gegensätze oder Übereinstimmungen geschlossen werden. Noch besser sei es, die Position des Autoren mit einzubeziehen, sofern sie bekannt sei. Unterstützend könnten weitere Informationen anderen Typs eingebracht werden, so beispielsweise schriftliche Quellen, Bildmaterial und Literatur über das Problem. Da nur noch wenig Zeit für diese Phase zur Verfügung stand, habe ich mich auf die Meldungen der Schülerinnen gestützt. Insgesamt war ich zufrieden mit der ersten Phase. Die zweite Phase jedoch hätte anschaulicher gestaltet werden müssen, um die Aktivität der Schülerinnen und Schüler zu fördern. In der Frage nach der Kritik an den Informationen zeigten einige Schülerinnen und Schüler gute Kenntnisse, auf die in den „Computerstunden“ zurückgegriffen werden kann.
Leider beteiligte sich auch in dieser Stunde F. nicht einmal. M. offenbarte eine Computerbegeisterung, die unkritisch zu sein schien. Er nahm sich in der letzten Phase auch stark zurück, vielleicht aus Unkenntnis oder Erschöpfung. Ich nehme an, dass er die Notwendigkeit einer Kritik an Informationen/Quellen noch nicht verinnerlicht hat. Nach der Bekanntgabe des Vorhabens, Informationen mit Hilfe der Neuen Medien zu beschaffen, zeigte sich ein Teil der Klasse etwas ängstlich, ein anderer freute sich und einige wenige zeigten sich uninteressiert. Aufgrund dieser Ängstlichkeit war mir klar, dass eine kurze Einführung in das Internet unbedingt von mir mit Beteiligung versierter Schülerinnen und Schüler stattfinden muss.
Interessanterweise zeigten sich die Schülerinnen kritischer als die Schüler. Möglicherweise lag dies an der sechsten Stunde am Donnerstag. Mir ist aufgefallen, dass gerade in diesen Randstunden zunehmend sich die Schüler der Klasse etwas „hängenlassen“ im Gegensatz zu den Schülerinnen. Ansonsten kann ich über mangelnde Kritikfreudigkeit der Schüler nicht klagen.

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Stunde 2: Formulierung der Leitfrage und Erarbeitung von Suchbegriffen und Suchstrategien im Internet

Affektive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen

Geplanter Stundenverlauf
UnterrichtsverlaufSozialform Medien
Wiederholung der im Vorfeld der Reihe erarbeiteten fachlichen Inhalte durch den Lehrer. Die Schülerinnen und Schüler sollen überlegen, welcher größere Komplex bearbeitet werden soll, um dem Thema „Vereinigtes Deutschland“ näher zu kommen. Lehrervortrag
Unterrichtsgespräch
 
Formulierung von Leitfrage(n) Unterrichtsgespräch Tafel
Schülerinnen und Schüler sollen in folgenden Stunden selbständig Informationen mit Hilfe der Neuen Medien beschaffen, um die Leitfrage(n) beantworten zu können, dazu sollen sie für das Internet Suchbegriffe formulieren, von denen sie meinen, dass mit ihnen Informationen gefunden werden können. Einzel-/Gruppenarbeit  
Sammlung von Suchbegriffen  Tafel
Besprechung der Suchbegriffe nach den Kriterien: sinnvoll, aussichtsreich, aussichtslos, mögliche Probleme Unterrichtsgespräch Tafel
Einführung durch den Lehrer in die Bedienung von Suchmaschinen; Bekanntgabe mehrerer Suchmaschinen Lehrervortrag Kopie (M1)
Gruppenfindung und Entscheidung, welche Suchbegriffe von welcher Gruppe behandelt werden.  

Zur Konzeption der Stunde

Zu Beginn der Stunde werde ich in einem kurzen Lehrervortrag die Unterrichtsinhalte zusammenfassen, die vor der Reihe durchgenommen wurden. Es handelte sich hierbei um Voraussetzungen für das Verständnis von Grundproblemen, die zur Trennung der beiden Staaten geführt haben, des politischen Systems der DDR und des wirtschaftlichen Systems sowie dessen Folgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen nun darüber nachdenken, welcher historische Komplex bearbeitet werden soll, um die Entwicklung zum heutigen Zustand der BRD, also des wiedervereinigten Deutschlands, zu untersuchen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen hierbei auf die Frage des Mauerfalls kommen. Jede Frage, die sich mit Ursachen, Verlauf der Entwicklung bis zum Mauerfall beschäftigt, ist hierbei gewünscht. Da sich aus diesen Fragen Suchbegriffe für die Suche im Internet ergeben können, ist es für den weiteren Verlauf des Unterrichts von Vorteil, wenn sich die Schülerinnen und Schüler hier bereits kreativ zeigen. Sie sollen sich fragen, was ihnen notwendig erscheint, um die entscheidende Entwicklung nachzeichnen zu können. Sie werden hoffentlich auf den Film der ersten Stunde und dessen Auswertung zurückgreifen, was bereits viele Fragen aufgeworfen hatte.
Übergeordnete, nicht zu kleinschrittige, Fragen der Schülerinnen und Schüler sollen dann an der Tafel gesammelt werden und im Plenum gewichtet werden.
Die Lerngruppe wird dann aufgefordert, sich in Partner- oder Gruppenarbeit Suchbegriffe für die Internetsuche auszudenken, die Informationen für die Beantwortung dieser Fragen liefern sollen. Alternativ bestünde hier auch die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern eine vorgefertigte Auswahl von Suchbegriffen zu geben, die sie dann bewerten und ergänzen könnten. Solch ein Vorgehen halte ich aber nicht für sinnvoll, da sie möglichst selbständig arbeiten sollen. Zukünftig wird ihnen diese Arbeit auch nicht abgenommen. Ihnen soll dabei bewusst werden, dass es nicht so einfach ist, geeignete Begriffe zu finden. Auch wird von ihnen gefordert, dass sie sich mit ihrem Partner bzw. ihren Partnern darüber verständigen müssen, was sie für geeignet halten oder nicht. Gegebenenfalls müssen sie ihre Vorschläge verteidigen oder verwerfen, sie müssen sich also in Gruppenkompetenzen üben.
Hiernach werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, ihre Begriffe an die Tafel zu schreiben. Während des Schreibvorganges soll es noch nicht zu einer Kritik der Begriffe kommen, auch Doppelungen sind hier noch erlaubt.
In der anschließenden Besprechung sollen weitere Begriffe ergänzt werden und zum einen darauf geachtet werden, ob die Begriffe sinnvoll gewählt sind, beispielsweise wären Begriffe wie „Ossi“, „Honi“ oder auch „BRD“ nicht geeignet, da sie zu unspeziell für unser Thema sind. Damit werden solche Begriffe auch aussichtslos im Hinblick auf eine erfolgreiche Suche. Ich rechne mit Begriffen wie „DDR“, „Mauer“, „Berliner Mauer“, „Deutsche Demokratische Republik“, „Mauerfall“, „Honecker“, etc.. Ich möchte mich aus diesem Findungsprozess völlig heraus halten, wenn genügend Begriffe genannt werden. 23 Schülerinnen und Schüler werden wahrscheinlich ausreichend viele Einfälle haben. Ob Begriffe aussichtsreich für die Suche sind, ist nicht leicht zu bestimmen. Durch die Hyperlinks kann es auch passieren, dass eine eigentlich unpassende Internetseite auf eine passende Seite weiterleitet. Der umgekehrte Fall kann allerdings ebenso eintreten. Diese Erfahrungen sollen aber die Schülerinnen und Schüler später selbst machen. Daher werde ich mich stark zurückhalten und mich nur bei extremen Begriffen einschalten. Mein Beitrag wird erst wieder bei der Besprechung möglicher Probleme größer. Diese können auftreten, wenn z. B. Daten in Zahlenform als Suchbegriff eingegeben werden. Die Suchmaschine erkennt ein Datum nicht als solches. Für sie ist ein Datum nur eine Zahl, deren Ziffern durch Punkte getrennt sich. Solche Formate sind Bestandteile von Serveradressen. Zudem wird die Maschine Unmengen von Treffern liefern, da Zahlen in sehr vielen Internetseiten und damit auch in den Datenbanken der Suchmaschine vorkommen. Ich werde allerdings nicht darauf drängen, auf die Suche nach Daten zu verzichten, es geht mir vielmehr um eine Information, die die Schülerinnen und Schüler davor bewahren soll, bei der Suche zu verzweifeln. Problematisch können ebenso Kombinationen von Begriffen werden, weil die Grundeinstellung von Suchmaschinen die Suche nach jedem einzelnen Begriff vornimmt. Bei dem Begriff der „Berliner Mauer“ wird nach jedem einzelnen Begriff, „Berliner“ und „Mauer“, gesucht. Also liefert die Suchmaschine auch Treffer, die nur „Mauer“ zum Inhalt haben, wahrscheinlich Internetseiten von Baubetrieben.
Wie können diese Probleme umgangen werden? Worauf ist noch zu achten? Ich werde hier die Schülerinnen und Schüler fragen, wie Suchmaschinen arbeiten. Dabei rechne ich nicht mit erschöpfenden Antworten. Obwohl ich mich hinreichend eingelesen habe, ist auch das Angebot von Suchmaschinen vielfältig und fast unüberschaubar. Hinzu kommt, dass die Möglichkeiten der Einstellungen bei fast allen mir bekannten Suchmaschinen unterschiedlich sind. Es ist aber auch nicht mein Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler Experten in der Bedienung von Suchmaschinen werden, sondern dass ihnen grundlegende Kenntnisse in der Bedienung vermittelt werden. Meines Erachtens ist die Erreichung dieses Ziels durch einen Lehrervortrag möglich. Bedienungsanleitungen oder Zusammenfassungen im Eigenstudium halte ich nicht für geeignet, da sie oft kompliziert und umfangreich verfasst sind. Außerdem werden die Bedienungselemente solcher Internetsuchmaschinen ab und an neu gestaltet, so dass es nicht notwendig ist, jede Funktion jeder Maschine zu erlernen. Hier geht es nur um grundsätzliche Einstellungen, die eine Suche verfeinern können, die aber nicht zwingend notwendig sind.
Wichtig ist also, dass die Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie für die Suche von Begriffskombinationen in den Einstellungen oder Optionen der Suchmaschine die dementsprechende Auswahl vornehmen müssen. In der Suchmaschine Fireball z. B. kann man diese Einstellung umgehen, indem vor jeden Begriff ein „+“ ohne Leerzeichen gesetzt wird, also „+Berliner+Mauer“. Hier gibt es die Möglichkeit eine Detailsuche durchzuführen, in der dann Optionen bestimmt werden können, wie z. B. die Sprache der Internetseiten, Suche im Text, Suche in der Adresse oder Suche in Links. In der Detailsuche allerdings müssen Begriffe über die Verknüpfung „AND“ mit Leerzeichen verbunden werden. Neben diesen Suchmaschinen gibt es auch Meta-Suchmaschinen, die mehrere Einzel-Suchmaschinen parallel abfragen. Anbieter wie „Yahoo“ bieten zudem Schlagwortkataloge an. Beispielsweise kann hier im Katalog „Staat & Politik“ in weiteren Unterrubriken nach gewünschten Beiträgen gesucht werden.
[121]
Suchmaschinen suchen auf Anfrage nicht das gesamte Internet durch. Sie besitzen Datenbanken, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Diese Datenbanken werden entweder von Hand bestückt, was allerdings sehr zeitintensiv ist, oder spezielle Programme durchsuchen fortwährend das Internet und fügen der Datenbank Einträge hinzu, z. B. suchen sie die in der Homepage am häufigsten vorkommenden Wörter und geben diese dann an die Datenbank weiter. Eine andere Möglichkeit ist, dass Inhaber von Internetseiten ihre gewünschten Schlagworte registrieren lassen können, was wiederum den Nachteil hat, dass sie Begriffe angeben können, die in ihrem Text überhaupt nicht vorkommen. Aber auf diese Weise sichern sie sich eine Anwahl ahnungsloser Anwender. Manchmal werden Treffer angezeigt, die nicht mehr existieren, was daran liegt, dass die Datenbanken noch nicht wieder überprüft worden sind. Das ist zwar ärgerlich, aber nicht vermeidbar. Deshalb sollen bei einer Suche mehrere Suchmaschinen benutzt werden, um eine größere Auswahl an Treffern zu erzielen.
Eine Suche über mögliche Adressen sollte vermieden werden. Die Adresse des Deutschen Bildungsservers lautet http://www.dbs-schule.de, der Versuch über http://www.dbs.de führt hier zu einer anderen Organisation und kostet nur Zeit.[122]
Gefundene Seiten können über die Befehle „Datei“, „Speichern unter“ auf der Festplatte oder Diskette abgespeichert werden. Dabei geht allerdings die Internetadresse verloren, so dass sie per Hand notiert werden muss, was ich als größtes Manko empfinde. Bei dieser Speicherung werden allerdings keine Bilder und Ton- oder Filmdokumente mitgespeichert. Diese müssen separat gespeichert werden, indem mit der Maus über das gewünschte Element gefahren wird und dann die rechte Maustaste gedrückt werden muss, woraufhin ein Menü erscheint, in dem man wieder den Befehl „Speichern“ ausführen kann.
Mit diesen Grundkenntnissen ausgestattet, kann eine Beschäftigung mit dem Internet erfolgen. Weitere Fragen werde ich dann in den „Computerstunden“ beantworten. Es folgt noch die Ausgabe einer Liste mit mehreren Suchmaschinen, aus denen sich die Schülerinnen und Schüler einige aussuchen können.
Zum Schluss der Stunde sollen die Schülerinnen und Schüler Zweier- oder Dreiergruppen, gemischt aus Fachleuten und Laien, für die „Computerstunden“ bilden und sich für einige der Suchbegriffe entscheiden, die sie dann in den folgenden Stunden abarbeiten sollen. Auf diese Weise werden möglichst viele verschiedene Ergebnisse erzielt, da sonst alle mit den gleichen Suchbegriffen arbeiten, was für den Verlauf unproduktiv wäre, dann könnte ich ihnen gleich Kopien der jeweiligen Seiten verteilen.

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Nachdem ich zu Beginn der Stunde die bisherigen Unterrichtsinhalte zusammengefasst hatte, begannen die Schülerinnen und Schüler mit der Formulierung verschiedener Fragen: „Wie entwickelte sich der Kalte Krieg?“, „Warum fällt die Mauer?“, „Welche Rolle spielte die UdSSR?“, „Warum flüchten die Menschen aus der DDR?“, „Wogegen protestieren die Menschen in der DDR?“.
Die Schülerinnen und Schüler einigten sich für die Informationsbeschaffung auf die übergeordnete Frage „Warum fällt die Mauer?“. Unter anderem meinte M., dass die anderen Fragen untergeordnet seien und sich Informationen eventuell aus der Bearbeitung der übergeordneten Frage ergeben könnten. V. merkte an, dass eine Suche nach Informationen über den Kalten Krieg von der eigentlichen Beschäftigung mit der DDR ablenken könne. Der Kalte Krieg habe eine weltweite Dimension gehabt. Darum sei die Menge der Informationen zur DDR wahrscheinlich eher gering. Nach diesem Beitrag klammerte ich die Frage ein, beließ sie jedoch an der Tafel, da der Kalte Krieg mit der Entwicklung der DDR in Beziehung steht.
Ich forderte nun die Klasse auf, sich mit einem Partner oder auch mehreren Partnern Suchbegriffe zu überlegen, mit denen wir Informationen zur Beantwortung der übergeordneten Frage erhalten können. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten gut zusammen, F. schloss sich der Gruppe von S. und S. an. K. jedoch arbeitete allein. S., M. und A. schrieben dann ihre Suchbegriffe an die Tafel. Ich war überrascht, dass sie bis auf den Begriff „DDR“ keine weiteren Übereinstimmungen hatten. Es ergab sich in diesem ersten Schritt eine Liste[123] mit den Begriffen „Mauer“, „Mauerfall“, „Tag der deutschen Einheit“, „Grenzöffnung“, „Geschichte der DDR“, „Ostdeutschland“, „Deutsche Einheit“, „Eiserner Vorhang“, „Ost-Sektor“, „Berlin“, „Teilung Deutschlands“, „DDR“, „Berliner Mauer“, .... Y. ergänzte die Liste noch mit den Daten „9.11.1989“ und „3.10.1989“ sowie mit dem Namen „Honecker“. Andere Beiträge erbrachten u. a. die Begriffe „SED“, „Gorbatschow“ und „Wende“. Insgesamt nahm die Klasse diese Phase sehr ernst, niemand nannte Phantasiebegriffe. V. kritisierte sogleich den Begriff „Mauer“. Dieser sei zu allgemein gehalten. Sie nehme an, dass bei einer Suche auch Homepages von „Maurern“ angezeigt würden. T. verwies auf die Daten und merkte an, dass durch diese Begriffe alle möglichen Zahlen als Treffer ausgegeben würden. Ich fragte dann nach dem Grund seiner Annahme und ob wir diese Daten aus der Suchliste streichen sollten. Wir einigten uns schließlich darauf, dass sie es mit den Daten probieren könnten, um zu sehen, ob unsere Einwände gerechtfertigt seien. Als Alternative könne auch das Datum in der Form „9. November 1989“ oder „November 1989“ als Suchbegriff verwendet werden.
Während dieser Besprechung bemerkte ich eine Unruhe bei A., S. und H.. Sie tuschelten miteinander und lachten. Ich wollte auf den Grund dieser Unruhe kommen, doch weigerten sie sich zunächst mir diesen zu nennen. Nach wiederholter Nachfrage sagte S., dass sie sich überlegt hätten, auch auf „Hausaufgabenseiten“ nach Informationen zu suchen. Diese Idee hatte ich für diese Stunde nicht eingeplant. Die Thematisierung hielt ich jedoch für wichtig, obwohl sie uns von den geplanten Inhalten wegführte. Außerdem mussten auch die Schülerinnen und Schüler, die keine Erfahrungen mit dem Internet hatten, darüber aufgeklärt werden, was „Hausaufgabenseiten“ sind. S. erklärte daraufhin, dass es im Internet möglich sei, Hausaufgaben, Referate, Facharbeiten und sogar Universitätsarbeiten zu finden. Das Angebot wachse ständig.[124] Dadurch könne man sich ja eine aufwendige Suche ersparen. Die Klasse reagierte auf diese Möglichkeit mit großer Zustimmung. Das sei ja toll! Ich versuchte nun, diese Euphorie zu dämpfen und thematisierte Vor- und Nachteile. Die Schülerbeteiligung war bei der Frage nach den Vorteilen enorm. Solche von Schülern geschriebenen Arbeiten seien viel verständlicher als wissenschaftliche Texte, da die Arbeiten in der Sprache eines Gleichaltrigen verfasst seien. Außerdem könne man von dem ausführlichen Literatur- und Quellenapparat profitieren.
Bei der Nennung von Nachteilen beteiligten sich nur noch S. selbst und M.. Sie äußerten die Gefahr einer minderen Qualität dieser Arbeiten. M. wendete ein, dass bei den Arbeiten aber auch der Jahrgang, der Name des Verfassers und die Benotung angegeben seien. Daher könne man über eine Verwendung der Arbeit sofort entscheiden. Diesen Einwand musste ich selbst entkräften. Da es sich bei diesen Arbeiten um digitale Einsendungen handelt, darf nicht vorausgesetzt werden, dass der Verfasser bei der Angabe der Bewertung ehrlich war. Wahrscheinlich wird niemand schlechte Arbeiten im Internet veröffentlichen. Eine mögliche Gefahr ist dabei, dass die Bewertung eigenmächtig verbessert wurde. Studentische „Universitätsarbeiten“ hingegen sind häufig unbenotet, hier muss mit eigenen Qualitätskriterien die Arbeit überprüft werden. Solveig merkte an, dass in solchen Fällen die Arbeiten sehr schwer verständlich seien. Die anfängliche Euphorie ebbte nun ab, was ich als sehr begrüßenswert empfand, da die Schülerinnen und Schüler aus Informationen eigene Schlußfolgerungen ziehen sollen. Wiederum war es jedoch M., der die Möglichkeit betonte, auch dort einmal suchen zu können. Da ich die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler fördern möchte, räumte ich ein, dass sie natürlich auch solche Hausaufgaben als Informationsquelle verwenden können. Sie müssen allerdings jede Informationsquelle bei eigenen Arbeiten angeben. Manchmal könne sich aber der Literaturapparat als hilfreich herausstellen. Ich verlangte aber, dass sie sich schließlich ihre eigene Meinung bilden sollen und es daher nicht ausreicht, sich nur auf eine Information zu stützen, also beispielsweise eine Hausaufgabe (oder Facharbeit) im Netz zu kopieren und diese dann als Eigenwerk auszugeben. Schließlich seien Lehrerinnen und Lehrer in der Lage zu beurteilen, ob es sich um Eigenwerke oder Plagiate handelt. Auch sie könnten im Internet nachforschen.
In dieser Phase war es äußerst wichtig, als Lehrer über die Eigenheiten des Mediums Internet mehr zu wissen als die Schülerinnen und Schüler. Ich merkte, dass sie meine Einwände und Anmerkungen akzeptierten und nachdenklich wurden. Ich wollte nicht ihre Motivation hemmen, aber ein gesundes Maß an Kritik musste hier ihre Euphorie und auch ihre Gutgläubigkeit in Grenzen halten. Hier bahnte sich eine gesteigerte Kritikmotivation an.
Diese Diskussion dauerte etwas länger, so dass ich meinen Lehrervortrag zur Bedienung von Suchmaschinen kompakt hielt und wenige Schüleräußerungen aufnahm. Die Bekanntgabe von Suchmaschinen verschob ich kurzerhand auf die nächste Stunde und forderte die Klasse auf, sich in Zweier- oder auch Dreiergruppen zusammenzufinden. Ich teilte dann die Suchbegriffe in vier Unterteilungen[125] auf. Jeweils sechs (einmal fünf) Schülerinnen und Schüler sollten sich nun für die Unterteilungen entscheiden. Da zunächst keiner sich für den Komplex mit den Daten entscheiden konnte, musste ich schließlich Gruppen bestimmen.
In dieser Stunde zeigte sich, dass Schülerinnen und Schüler, die über keine Vorkenntnisse im Umgang mit Neuen Medien verfügen, benachteiligt werden. Sie haben kaum die Gelegenheit, sich in den Unterrichtsprozess einzubringen, wenn über technische Merkmale gesprochen wird. Doch bin ich der Meinung, dass hier ein Anleitungstext oder auch eine Vorführung kein besserer Vermittlungsweg ist, da in solchen Fällen die Schülerinnen und Schüler benachteiligt werden, die sich auskennen. Daher halte ich es für besser, diese „Fachleute“ mit einzubeziehen, so dass sie ihre Kenntnisse an die „Laien“ weitergeben können.

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Stunde 3 - 4: Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien

Affektive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
UnterrichtsverlaufSozialform Medien
Einrichten der Arbeitsplätze: Starten der PCs, Verteilen der Mousepads, Verteilen der Disketten, Verteilen der Liste der Auswahl der Suchmaschinen (M1)  Kopie M1
Disketten
Informationsbeschaffung: Bearbeiten der Suchbegriffe mit unterschiedlichen Suchmaschinen, Auswahl und Speichern relevanter Informationen Gruppenarbeit Internet,
CD-ROM
Vorstellung von Suchergebnissen: jede Gruppe stellt eine Homepage vor bzw. einen Aspekt der CD-ROMs. Plenum Internet, CD-ROM
Einsammeln der Disketten   Disketten

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Die Planung dieser Doppelstunde hatte nur fünf Minuten Bestand. Wir betraten den Computerraum, den Internetzugang hatte ich zuvor eingerichtet, und die Schülerinnen und Schüler schalteten ihre Rechner ein, starteten Windows und Netscape und riefen die erste Suchmaschine auf. Und nun passierte nichts! Die Rechner versuchten eine Verbindung herzustellen und es dauerte und dauerte. Ich vermutete einen Fehler in meinem Versuch, die Anlage in Betrieb zu nehmen und überprüfte nochmals meine Einstellungen (Stecker einstecken genügt!). Aber es war alles richtig miteinander verbunden. Nun versuchte ich, einen Verantwortlichen für den Computerraum zu finden. Leider fand ich niemanden. Ich beschloss daraufhin, wieder in den Computerraum zu gehen und unser Vorhaben für den heutigen Tag abzusagen. Ich kam hinein und die Schülerinnen und Schüler arbeiteten im Internet! Nach ca. 15 Minuten stand die Verbindung. Ein Experte erklärte mir später, dass solch ein Phänomen mal auftreten könne, wahrscheinlich seien die Telefonleitungen überlastet gewesen.
Nun gut, die Schülerinnen und Schüler surften. Hier und da musste ich noch Erklärungen in der Bedienung der Suchmaschinen oder des Browsers geben, aber in der Regel arbeiteten alle selbständig mit ihren Suchbegriffen und den verschiedenen Suchmaschinen. Eine häufig geäußerte Frage lautete: „Herr Ottmann, schauen Sie mal, ist das wichtig?“ Ich betonte dann, dass die Schülerinnen und Schüler es selbst entscheiden sollten. Als Tücke der Technik stellten sich die Suchmaschinen heraus. Eine Gruppe kam immer wieder auf die gleiche Internetseite. Hier lag ein Bedienungsfehler vor. Eine andere Gruppe befand sich „urplötzlich“ auf Werbeseiten. Hier gaukeln die auf den Suchmaschinen befindlichen Werbungen den Anwendern vor, dass man sie unbedingt aufsuchen müsse. Meistens befindet sich nämlich eine bunte Schaltfläche auf der Seite mit der Aufschrift „Click here!“. Befolgt man die Aufforderung, so landet man auf einer Seite, die mit der Suchmaschine nichts gemein hat.
Ich stellte den Schülerinnen und Schülern anheim, auch mit den bereit gelegten CD-ROMs zu arbeiten. Die Freiwilligkeit stellte sich als großer Fehler heraus. Niemand wollte in diesen ersten Stunden mit den CD-ROMs arbeiten.
Im Verlauf dieser Stunde hörte ich von Julia den Ausspruch: „Da kann man ja besser ein Buch nehmen und lesen!“ Erste Unlust machte sich nach kurzer Zeit bei Julia breit. Alle anderen waren intensiv bei der Arbeit. Kiril war allerdings wieder einmal der einzige, der lieber allein arbeiten wollte. Auf einmal hörte ich aus einer Ecke Gelächter. Ich begab mich in diese Ecke und Solveig, Susanne, Frederike, Maike, Michaela und Katinka kicherten vor sich hin, sie hatten auf einer Homepage einen Link entdeckt, der sie zu einer Seite mit DDR-Witzen brachte, die sicherlich nicht primär unserer Informationssuche diente, auch wenn Witze Aufschluss über die Gesellschaft geben können. So hielt ich sie an, sich wieder auf die Suche zu begeben.
Die zu Beginn der Doppelstunde verlorenen 15 Minuten und die bei einigen auftretenden Bedienungsschwierigkeiten ließen mich zu der Entscheidung kommen, auf die Vorstellung von Ergebnissen zu verzichten. Hinzu kam noch, dass viele Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zur Orientierung benötigten, als ich eingeplant hatte. An dieser Stelle beschloss ich, meine Reihenplanung zu ändern und durch eine Zwischenauswertungsstunde nach der nächsten Stunde im Plenum zu ergänzen.
Durch die im Vorfeld angesprochenen Probleme bei der Informationsbeschaffung mit Hilfe des Internets verloren aber die Schülerinnen und Schüler trotz einiger Misserfolge nicht ihre Motivation, auch wenn Julia sich wie oben geäußert hatte, sie verfügte allerdings auch über keine Erfahrungen mit dem Internet.

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Stunde 5: Fortsetzung der Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien

Lernziele wie in Stunde 3 und 4; hinzu kommen:
Kognitive Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Einrichten der Arbeitsplätze: Starten der PCs, Verteilen der Mousepads, Verteilen der Disketten, Verteilen der Liste der Auswahl der Einsprungstellen, Ausgabe der von mir ausgedruckten Informationen der vorherigen Stunde  Ausdrucke, Kopie M2 Disketten
Informationsbeschaffung: Bearbeiten der Suchbegriffe mit unterschiedlichen Suchmaschinen und mit Einsprungstellen (URLs), Auswahl und Speichern relevanter Informationen Gruppenarbeit Internet, CD-ROM
Einsammeln der Disketten  Disketten

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

In der heutigen Stunde kam es zu keinen technischen Problemen. Zu Beginn verteilte ich eine Liste (M2) mit mir bekannten Internetseiten, sogenannte Einsprungstellen, von denen man mit Hilfe von Links wieder auf andere Seiten gelangen kann. Ich gab dann die ausgedruckten Internetseiten an die entsprechenden Gruppen aus. Ebenso verwies ich wieder auf die CD-ROMs. S. und H. beschäftigten sich daraufhin damit. Leider bietet eine Enzyklopädie die Möglichkeit, auch einmal andere Themen nachzuschlagen. Eine Ermahnung meinerseits half dieser Tendenz jedoch ab. S. und T. widmeten sich sogleich den vorgegebenen Adressen. S. hatte nun endlich etwas Konkretes in der Hand, nach dem sie sich richten konnte. Der Umweg über die Suchmaschinen entfällt bei dieser Vorgehensweise, was die Notwendigkeit der Entscheidung „aussichtsreich – aussichtslos“ überflüssig werden lässt, vorausgesetzt die Einsprungstellen halten, was sie versprechen.
Während der Stunde ging ich von Gruppe zu Gruppe und schaute mir verschiedene Suchergebnisse an. Die Schülerinnen und Schüler fanden etliche Internetseiten, die ich in meiner Vorbereitung nicht gefunden hatte. Auf eine Vorstellung von Internetseiten während der Stunde verzichtete ich aus Zeitgründen.
Insgesamt waren die Schülerinnen und Schüler mit Fleiß bei der Sache. Die Informationsbeschaffung über die Einsprungstellen erbrachte einen Motivationsschub, da sich die Suche mit Hilfe der Suchmaschinen als langwierig erwiesen hatte und zu viele unpassende Treffer erbrachte. In der Bedienung zeigten die Schülerinnen und Schüler Lernerfolge. Auch die Unerfahrenen hatten ihre Angst abgelegt und betrachteten den Computer und das Internet nicht mehr als „unbekanntes Wesen“. In den einzelnen Gruppen kam es zu Fluktuationen. Dadurch, dass S. und H. mit CD-ROMs arbeiteten, war ein Internetplatz frei geworden, der dann von T. in Anspruch genommen wurde. Die Sicherung der Ergebnisse auf Festplatte und Diskette beherrschten nach dieser Stunde alle Schülerinnen und Schüler.

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Eingeschobene Stunde 6: Zwischenbilanzierung: Sichtung und Bewertung der selektierten Informationen

Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Zu Beginn der Stunde werde ich wieder die Ausdrucke ausgeben.  Ausdrucke
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun erneut in Gruppenarbeit ihre Ergebnisse sichten und diesen Informationen für unsere Fragestellung entnehmen. Gruppenarbeit Ausdrucke
Nun sollen die Informationen zusammengetragen und besprochen werden. Welche Ursachen können wir mit Hilfe unserer Informationen benennen? Plenum, Unterrichtsgespräch Tafel
Die Schülerinnen und Schüler sollen darüber nachdenken und entscheiden, ob die Frage ausreichend beantwortet ist oder ob neue Fragen entstanden sind, die noch geklärt werden müssen. Plenum, Unterrichtsgespräch 
Für den Fall eines noch bestehenden Informationsdefizites sollen sie den noch zu untersuchenden Bereich festlegen. Plenum, Unterrichtsgespräch Tafel

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Zu Beginn dieser Stunde ließ ich den Schülerinnen und Schülern etwa 20 Minuten Zeit, um ihre gefundenen Informationen auszuwerten. In dem darauffolgenden Unterrichtsgespräch wurden als Ursachen für die Maueröffnung von den Schülerinnen und Schülern in einem ersten Zugang die Punkte: „Ausreise/Massenflucht“ und „Wirtschaftsprobleme“ genannt, die dann zur Maueröffnung führten, die den „Zusammenbruch der DDR verhindern sollte“. Diese Öffnung führte dann zu einer „Hoffnung der Bevölkerung auf eine Angliederung an den Westen“.[126] Dies war mir allerdings zu wenig. Verwundert fragte ich, ob die Massenflucht und die Wirtschaftsprobleme einen souveränen Staat, der 40 Jahre bestanden hatte, in eine solche Krise führen können, dass der Staat zusammenbricht. Die Klasse beschäftigte sich nun noch einmal mit den Materialien und es kam heraus, dass auch „Proteste der Bevölkerung und Demonstrationen“ als Ursache eine Rolle gespielt hätten. Diese Proteste hätten sich gegen das „Wahlgesetz“, gegen die „Wirtschaftslage“, gegen die „Stasi“ und gegen die „totale Überwachung“ gerichtet. „In erster Linie demonstrierten die Menschen für ein Reisegesetz.“ S. verwies auf eine Forderung „Visafrei bis Hawaii“. Noch waren diese Äußerungen unsicher. Die Schülerinnen und Schüler wussten noch nicht genau, welche Ursachen zu dem Fall der Mauer führten.
Sie zeigten sich jedoch sicherer in der Frage nach der ausreichenden Beantwortung. Diese Informationen würden nicht ausreichen. Klärungsbedarf äußerten sie darin, wie die Maueröffnung den Zusammenbruch verhindern könne. Sie hatten auch gelesen, dass es Stimmen in der Bevölkerung gab, die die DDR erhalten wollten.
Von C. und M. kam der Einwand, warum „es auf einmal möglich wird, aus dem Ostblock heraus zu kommen.“ Dieser Einwand führte dann schnell zu der Frage: „Welche Rolle spielt Gorbatschow bzw. Gorbatschows Politik?“
Wir einigten uns nun darauf, dass wir noch einmal für eine Doppelstunde den Computerraum aufsuchen, um Informationen über Gorbatschow bzw. die Politik Gorbatschows und nähere Informationen zu der Protestbewegung in der DDR zu beschaffen. Die Schülerinnen und Schüler wählten zudem Informationen aus, die für die gesamte Lerngruppe von Bedeutung sein könnten, so dass wir über einen einheitlichen Materialienfundus[127] verfügen könnten.
Leider brachten S. und H., die sich mit den CD-ROMs befasst hatten, keine weiteren Informationen ein, bemerkten lediglich, dass sie die CD-ROM „Der Fall der Mauer“ gut fanden und dass dort viele Informationen vorhanden seien.

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Stunde 7 - 8: Fortsetzung der Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien

Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Einrichten der Arbeitsplätze: Starten der PCs, Verteilen der Mousepads, Verteilen der Disketten.   Disketten
Informationsbeschaffung: Bearbeiten der Suchbegriffe mit unterschiedlichen Suchmaschinen und Einsprungstellen, Auswahl und Speichern relevanter Informationen Gruppenarbeit Internet, CD-ROM
Einsammeln der Disketten  Disketten

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Die Stunde verlief im Großen und Ganzen wie die anderen „Computerstunden“. Bei einigen Schülerinnen und Schülern machte sich allerdings eine zunehmende Unlust breit. Die Motivation der Neuen Medien schien langsam zu „verpuffen“. Ein Anzeichen der Unlust war das Wegsurfen. Die Schülerinnen und Schüler surften lieber planlos herum, als sich intensiv mit dem Thema zu befassen. Ich merkte, dass ich in diesen Stunden häufiger intervenieren musste. Zudem stellte ich fest, dass diesen Schülerinnen und Schülern keine Suchbegriffe mehr einfielen. Andererseits entwickelten aber auch Schülerinnen und Schüler wie M., C., M., Y. und T. den Drang, unbedingt fündig werden zu wollen.
Wie auch in den Stunden zuvor, konnte ich niemanden überzeugen, mit den CD-ROMs zu arbeiten. Sie seien zwar gut, aber die Schülerinnen und Schüler wollten unbedingt etwas im Internet finden. Das Angebot der Informationsbeschaffung mit Hilfe von CD-ROMs wurde abgelehnt. Der Einsatz parallel zum Internet in Klassen, die sich zum ersten mal mit dem Internet beschäftigen, ist somit fehlgeschlagen.
Allerdings entwickelten die meisten Schülerinnen und Schüler im Laufe der Computerstunden eine größere Eigenständigkeit. Mein Anteil an der Beratung und Hinweisgebung wurde von Stunde zu Stunde geringer. Ich musste eigentlich nur noch darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit blieben.

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Stunde 9: Erneute Sichtung und Auswertung der Informationen

Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Ausgabe der Ausdrucke, Ausgabe des Materialienfundus, Hinweise zur Zitierung von Internetseiten. Lehrervortrag Ausdrucke,Kopien M3
Beginn der erneuten Sichtung, Einlesen in die Materialien. Gruppenarbeit s. o.
Sammeln von Informationen, die über weitere Ursachen des Mauerfalls Aufschluss geben und bisherige Folgerungen unterstützen. Gruppenarbeit  
Einigung über Arbeitsplan für die Herbstferien Unterrichtsgespräch  

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

In dieser Stunde stand die Bearbeitung der Materialien im Mittelpunkt. In der vorherigen Stunde hatte ich Vorschläge von Y., T., M., S. aufgenommen, welche Informationen sie für die gesamte Lerngruppe als Basisinformationen ansehen. Sie favorisierten die Seiten von Johannes Jänen: Hintergründe Mauerfall, Horst Kurz: Zur Geschichte, Christian Jakubetz: Der lange Weg zum Fall der Mauer, o. A.: Die Geschichte der innerdeutschen Grenze.
Ich hatte zu Hause diese Informationen und drei von mir ausgewählte als Kopiervorlage im Layout umgearbeitet, die Inhalte jedoch ungekürzt belassen. Daraus ergab sich eine Materialsammlung im Umfang von 12 Din A4 Seiten.[128] Dieser Umfang erstaunte die gesamte Klasse, zudem sie auch noch eigene Informationen, die nicht in dieser Sammlung aufgenommen waren, zur Verfügung hatten.
Da ich diese Internetseiten verändert hatte und sie für den Unterricht benutzte, musste ich eine Quellenangabe hinzufügen. Das Zitieren von Internetseiten ist zwar mittlerweile anerkannt, doch gibt es unterschiedliche Standards. Ich entschied mich für die folgende Form: Name, Vorname der Autorin/des Autors: Titel der Seite. Titel des Gesamtwerks. Datum der Veröffentlichung bzw. der letzten Aktualisierung. Datum des Besuchs der Seite, <Webadresse (URL)>. Es gibt hier mehrere unterschiedliche Möglichkeiten, so beispielsweise die URL unterstrichen oder den Titel der Seite in Anführungszeichen.[129]
Der Umfang der Materialien bedingte, wie geplant, dass die Klasse zur Bearbeitung die gesamte Stunde benötigte. Da diese die letzte Stunde vor den Herbstferien war, kamen wir überein, dass die Schülerinnen und Schüler über die Ferien die Materialien weiter bearbeiten sollen und die Auswertung in den Stunden nach den Ferien erfolgen solle.

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Stunde 10 + 11: Erarbeitung von Ergebnissen und Beantwortung der Frage „Warum fällt die Mauer 1989?“ und Ausblick

Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Zu Beginn steht ein grober Abriss der bisherigen Ergebnisse. Lehrervortrag  
Wegen der Herbstferien bekommen die Schülerinnen und Schüler die Zeit, sich kurz in ihre Aufzeichnungen und Materialien einzulesen. Einzelarbeit Materialien M3
Sie sollen nun noch einmal Informationen den Materialien entnehmen und diese formulieren. Im Plenum sollen diese dann besprochen und gewichtet werden, um eine Strukturierung zu ermöglichen. Unterrichtsgespräch Tafel
Wahrscheinliches Ende der Stunde
In der folgenden Stunde sollen die Ursachen in Zusammenhang gebracht und strukturiert werden. Unterrichtsgespräch Tafel, Materialien M3
Abschlussfrage: Haben wir die Frage „Warum fällt die Mauer“ ausreichend beantwortet? Unterrichtsgespräch  
Ausblick: Welche Fragen schließen sich an? Welche Fragen ergeben sich aus den neuen Erkenntnissen? Unterrichtsgespräch 

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Ich war am Ende der beiden Stunden mit den Ergebnissen zufrieden, obwohl das Thema „Mauerfall“ intensiver bearbeitet werden kann und auch die Schülerinnen und Schüler noch mehr über die Zusammenhänge, Strukturen der DDR und deren Fehler lernen können.
Die Unterbrechung des Lernprozesses durch die Herbstferien wirkte sich negativ auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler aus. So hieß es z. B.: „Schon wieder das gleiche!“. Die Schülerinnen und Schüler hatten zwar die Materialien bearbeitet, doch einige hatten schon wieder alles vergessen, was wir inhaltlich behandelt hatten. Da ich dies aber schon eingeplant hatte, gab ich den Schülerinnen und Schülern 15 Minuten Zeit, um ihr Gedächtnis aufzufrischen. Hier wäre eine schriftlich ausgearbeitete Hausaufgabe über die Ferien sinnvoller gewesen, doch wahrscheinlich hätten sie auch nicht mehr behalten als oben geschildert.
Um die Unsicherheiten der Zwischenbilanzstunde auszuräumen, verlangte ich eine erneute Sammlung von Ursachen belegt anhand der Materialien. Diese Ursachen wurden an der Tafel gesammelt und besprochen.[130] Der Unterrichtsverlauf gestaltete sich zäh, ich hatte den Eindruck, dass wir uns zu lange mit dem gleichen Thema herumschlugen. Dennoch arbeiteten einige Schülerinnen und Schüler gewissenhaft mit den Materialien und belegten ihre Behauptungen. Hier konnte ich mich wieder auf die Gruppe M., M., S., S. und C. verlassen.
In der folgenden Stunde strukturierten wir die von den Schülerinnen und Schülern genannten Ursachen und versuchten ein Tafelbild zu erstellen (T5). In dieser Stunde mussten wir unbedingt zu einem Abschluss kommen, da ich bemerkte, dass sich immer mehr Unlust verbreitete. Schließlich einigten sich die Schülerinnen und Schüler mit mir auf ein Ergebnis. Hinweise und Einschränkungen, zumeist Ergebnisse vergangener Stunden, mussten von mir wieder in Erinnerung gerufen oder in das Gespräch eingebracht werden. Vielleicht wäre eine alternative Methode nötig gewesen, um die Motivation der Klasse zu steigern, doch drängte ich darauf, endlich zu einem Ergebnis zu kommen. Zudem schien die Materialfülle die Schülerinnen und Schüler zu erdrücken. Es war ihnen zu viel. Aber ich meine, dass sie auch im Hinblick auf die Facharbeit im 12. Jahrgang an wissenschaftliche Arbeitsweisen herangeführt werden müssen und dazu gehört auch die Informationsbeschaffung, die entweder sehr viele oder sehr wenige Informationen ergeben kann. Sie müssen lernen, mit solchen Ergebnissen zu arbeiten und sich über eine längere Zeit mit einem Gegenstand zu beschäftigen. Niemand wird ihnen das später abnehmen.
Die Lerngruppe war natürlich der Meinung, die Ursachen und Hintergründe des Mauerfalls ausreichend bearbeitet zu haben. Sicherlich hätten sie sich noch intensiver damit beschäftigen können. Aber für eine Beantwortung unserer Frage hielt ich es ebenfalls für ausreichend. Zufrieden war ich damit, dass wir mit Hilfe des Internet zu unseren Ergebnissen gelangten.
Für den weiteren Unterrichtsverlauf äußerte M. das Bedürfnis, den Weg zur Wiedervereinigung zu untersuchen. „Warum kommt es eigentlich zur Wiedervereinigung, die Opposition wollte doch die DDR nur verändern, aber nicht auflösen?“ Andere Schülerinnen und Schüler stellten Fragen nach den Folgen des Mauerfalls. „Wie geht es weiter?“, „Wie reagierte der Westen?“, „Wie reagierte die Bundesrepublik?“

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Stunde 12: Bewertung und Formulierung von Kriterien der Auswahl für Internetseiten für den Geschichtsunterricht

Kognitive Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Instrumentelle Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen
Geplanter Stundenverlauf
Unterrichtsverlauf Sozialform Medien
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Materialien durchsehen und darüber nachdenken, woran sie erkennen können bzw. erkannt haben, dass sie den Informationen aus dem Internet glauben können. Einzel-/PartnerarbeitMaterialien, Ausdrucke
Sammlung der Vorschläge Plenum Tafel
Besprechung der Vorschläge: Überprüfung auf Anwendbarkeit. Hierbei können auch Verweise auf andere Medien gegeben werden: Welche Rolle spielt die herausgebende Institution/der herausgebende Verlag bei einer Beurteilung? Unterrichtsgespräch Tafel
Abschließende Betrachtung der verwendeten Materialien. Müssen wir Informationen ausschließen? Müssen wir gegenüber Informationen mißtrauisch sein? Unterrichtsgespräch Materialien, Ausdrucke
Verteilen eines Fragebogens  Fragebogen

Zur Konzeption der Stunde

Diese Stunde soll mir eine Übersicht über die von den Schülerinnen und Schülern erworbenen Kompetenzen zur Beurteilung von Informationen aus den Neuen Medien geben. Ich werde die Schülerinnen und Schüler darauf hinweisen, dass wir wie selbstverständlich mit den Informationen aus dem Internet gearbeitet haben. Niemand äußerte Kritik an dem bisherigen Vorgehen. Aber können wir den Informationen wirklich Glauben schenken? Anhand welcher Merkmale können wir Aussagen über die Glaubwürdigkeit bzw. Seriosität einer Internetseite treffen?
Die Schülerinnen und Schüler sollen in einer kurzen Stillarbeitsphase Kriterien entwickeln. Hierbei stehen ihnen ihre Ausdrucke und Materialien zur Verfügung. Die von mir nachträglich bearbeiteten Materialien eignen sich dabei nur eingeschränkt für eine Aufstellung von Merkmalen, da ich die Originale zwar zitiert, aber auch gekürzt und in ihrem Layout verändert habe.
Mir ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler auf „inhaltliche“ und „formale“ Merkmale schließen. Dabei ist heraus zu stellen, dass eine bunt bebilderte Internetseite zwar gut aussieht, aber nicht ausschlaggebend für die Qualität der enthaltenen Informationen ist. Ebenso ist eine Seite, die nur Text bietet, kein Kriterium. Zu inhaltlichen Kriterien zählen „Menge, Art und Qualität der Information“ und “durch Links angebotene Quellen“, zu formalen Kriterien „sprachliche Qualität“, „Funktionstüchtigkeit“, „Layout“, „Ästhetik“, „Erreichbarkeit“.
[131] Neben inhaltlichen und formalen Merkmalen ist die Angabe von Autorennamen, evtl. Institution, nähere Daten zum Autoren, eine E-Mail-Adresse des Autoren für eine Beurteilung hilfreich. Wenn die Internetseite zu einer größeren Veröffentlichung gehört, wie z. B. Unterseiten der ZDF Homepage, kann auch über diese Adressierung auf die Institution o. ä. geschlossen werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ebenso erkennen, dass ein Auftritt im Internet, wie das Fernsehen und der Rundfunk, häufig mit Hilfe von Werbung finanziert wird, was wiederum Rückschlüsse auf das Angebot zulässt. Es muss so gestaltet sein, dass es möglichst viele Nutzer anzieht, also kann eventuell ein Angebot z. B. auch populistischer Art sein.
Die Schülerinnen und Schüler sollen möglichst selbständig miteinander im Gespräch Kriterien erarbeiten. Ich möchte mich weitgehend zurückhalten und Anregungen einbringen, die die Schülerinnen und Schüler erwägen sollen. Voraussetzung für diese Erstellung von Kriterien ist die eigene Erfahrung mit dem Internet. Möglich wäre diese Erstellung von Kriterien auch zu einem früheren Zeitpunkt gewesen. Dies hätte den Blick und die Kritik der Schülerinnen und Schüler während der Arbeitsphase im Internet geschärft und eventuell eine andere Auswahl an Informationen gebracht. So erinnere ich mich an eine Aussage Y., die das Internet-Archiv der Bildzeitung „toll“ fand. Was fand sie aber daran toll? Diese Meinung wäre sicherlich durch einen aufgestellten Kriterienkatalog relativiert worden. Intuitiv und mit ihren Vorerfahrungen haben die Schülerinnen und Schüler jedoch weitgehend qualitätsvolle Internetseiten ausgewählt.[132]
Bei der Auswahl können bereits Hinweise auf die Institution durch die URL zu einer Vorbewertung führen. Durch das Wissen, dass die gefundene Internetseite eine Unterseite der Hompage z. B. des ZDF darstellt, kann die Seriosität der Seite eingeschätzt werden. Es kann erkannt werden, dass die Seite nicht von einer einzelnen Privatperson ins Netz gestellt worden ist, sondern ein Teil einer Institutionshomepage ist. Da hier mehrere Personen an der Qualität interessiert sind, kann davon ausgegangen werden, dass hier keine Unwahrheiten oder Verfälschungen verbreitet werden.
Relativ unkritisch haben sich jedoch mehrere Schülerinnen und Schüler für die Auswahl der Seite von Johannes Jänen: „Hintergründe Mauerfall“ entschieden. Bei einer Suche über Suchmaschinen wird oft u. a. diese Seite als Treffer angezeigt. Sie ist einfach gestaltet und bietet keine weiteren Informationen über den Autoren. Aus der Internet-Adresse (URL) geht hervor, dass es sich um eine schwedische Adresse handelt. Ich forschte nach und fand heraus, dass ein Lehrer einer schwedischen Schule, der deutschstämmig ist, auch in Deutschland studiert hat und dann nach Schweden gegangen ist, ein Internetprojekt aufgebaut hat mit dem Namen „Lernnetz Deutsch“. Schülerinnen und Schüler können dort eine Art Nachhilfe in Anspruch nehmen. Sie finden verschiedene Lektionen vor, die sie dann bearbeiten können. Insofern, meine ich, ist diese Information glaubwürdig. Dieses Beispiel werde ich thematisieren, wenn es die Schülerinnen und Schüler nicht selbst ansprechen. Ohne Grundwissen über das Internet können diese Schlüsse nicht gezogen werden, da bekannt sein muss, wie eine URL aufgebaut ist. Bei der Seite „Geschichte der innerdeutschen Grenze“ konnte ich keinen Verfasser erkennen. Es handelt sich hierbei um eine Ausstellung, die die innerdeutsche Grenze zum Inhalt hat. Die ausgewählte Seite gibt im Rahmen dieser Ausstellung Hintergrundinformationen, die allerdings dürftig ausfallen. Solch eine Seite reicht nicht aus! Ein Kriterium, das für mich auch auf die Qualität schließen lässt, ist die Rechtschreibung. In dem Beitrag wird die „Leipziger Nikoleikirche [sic]“ genannt. Diese wird aber nicht mit „ei“ sondern „ai“ geschrieben. Offenbar handelt es sich um eine kleine Ausstellung, die von wenigen Fachleuten gestaltet wurde. Im Gegensatz dazu steht der Beitrag von Kathrin Engel: „Wir sind das Volk“. Es wird hier die Autorin genannt, die für das Deutsche Historische Museum diesen Beitrag erstellt hat. Allein diese Autorennennung lässt eine Internetinformation seriöser erscheinen als im obigen Beispiel. Wenn die Schülerinnen und Schüler auf solche Merkmale achten, dann haben sie m. E. schon viel gelernt.
Von großer Wichtigkeit ist die Vielfältigkeit der ausgewählten Informationen. So halte ich es für gefährlich, sich nur auf eine Information zu verlassen, gerade in dem reichhaltigen Angebot des Internets. So sollte ein Vergleich mehrerer Informationen zum gleichen Thema stattfinden. Diese Notwendigkeit den Schülerinnen und Schüler bewusst werden zu lassen, ist nicht einfach, da sie es in der Regel im Unterricht gewohnt sind, Informationen aus einem Schulbuch zu entnehmen oder von einem Lehrer in unterschiedlicher Form zu erhalten. Dieses Material ist schon vorselektiert und gewichtet. Eventuell ist ihnen für angefertigte Referate eine Literaturauswahl zur Verfügung gestellt worden, so dass sie auch hier ohne weiteres Nachdenken die Materialien benutzt haben. Wie wichtig eine solche Absicherung ist, sieht man an der Diskussion um die Wehrmachtsausstellung. Bei der Deutung einiger Photos sind offensichtlich Fehler begangen worden. Photos und Bilder können gerade digital so einfach verändert werden, dass eine Fälschung schwer nachzuweisen ist. Über solche Potentiale sollte der Anwender informiert sein. Zum Schluss der Stunde werde ich einen Fragebogen[133] verteilen, der mir über den Erfolg oder Mißerfolg der Reihe Aufschluss geben soll.

Tatsächlicher Stundenverlauf: Durchführung und Reflexion

Zuerst zeigten sich die Schülerinnen und Schüler erstaunt darüber, dass es möglich gewesen sei, mit „falschen“ Informationen gearbeitet zu haben. Sie äußerten, dass ich als Lehrer das wohl nicht zugelassen hätte. Sie hätten aber nicht den Eindruck, dass „etwas nicht stimmt“. Ich forderte sie auf, darüber nachzudenken, anhand welcher Kriterien wir entscheiden könnten, ob eine Information aus dem Internet glaubwürdig ist. Nachdem ich der gesamten Lerngruppe ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken gelassen hatte, sammelte ich Vorschläge an der Tafel, die die Schülerinnen und Schüler auch gleich in Überschriften einteilten. Um die Kriterien ein wenig schärfer zu gestalten, fügte ich der Überschrift „Kriterien für eine Auswahl von Internetseiten“ noch „für das Fach Geschichte“ hinzu. Ich erhoffte insofern eine Verbindung zwischen Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulbahn erworben haben, und Kompetenzen, die sich aus der Beschäftigung mit dem Internet ergeben haben.
Die Klasse unternahm eine Einteilung in „inhaltliche Beurteilung“ und „formale Beurteilung“.[134] Besonders wichtig erschien den Schülerinnen und Schülern die Übersichtlichkeit zu sein. Es kam zu einer Diskussion zwischen V., T., M. und C., was das zu bedeuten habe. V. fand zu „bunte“ Internetseiten ungeeignet. Solche wirkten unübersichtlich und man könne sich vor lauter Farben nicht auf den Inhalt konzentrieren. Dagegen hielt C. es für „schön“, wenn eine Seite „etwas hermacht“. Sie wirke dann nicht so langweilig. T. war der Meinung, dass er eine Ergänzung von Text durch Bilder „sehr gut“ finde. Er könne dann auch „sehen, was der Text ausdrücken will“. Ich merkte an, dass das Aussehen einer Internetseite doch noch gar nichts über die Qualität der Information aussage. V. entgegnete, dass aber eine Gliederung auf der Seite von Vorteil wäre. Ebenso sollten Querverweise (Links) auf der Seite angegeben sein, um zum einen lästiges „scrollen“ zu vermeiden und zum anderen auf andere Seiten gelangen zu können, die thematisch weiterführen.
S. verwies auf die Lesbarkeit einer Seite. Sie solle sich an die Rechtschreibung und die Grammatik halten und eine überschaubare Länge aufweisen. Für M. war die Sprache sehr wichtig, er bevorzuge „deutsche“ Seiten. Das ist sicherlich auch ein Kriterium, aber nicht unbedingt ein entscheidendes. Als weitere Kriterien wurden die „Erreichbarkeit“, also ob die Seite noch unter ihrer Adresse zu erreichen ist, was auf die Aktualität hinweist, die Angabe des Erstellungsdatuns und die Möglichkeit, zur Ausgangsseite zurückzugelangen, genannt.
Allein die Entwicklung dieser formalen Beurteilungskriterien nahm fast 20 Minuten ein. Zum Punkt der inhaltlichen Beurteilung sammelten wir die „Qualität der Informationen“, Angabe von „Hintergrundinformationen“, „Daten“, „Belege“. Erstaunlicherweise führte S. die Angabe von „Quellen“ an, da wir im Internet kaum Quellen gefunden hatten. Die Angabe und die Veröffentlichung von Quellen erhöht die Glaubwürdigkeit enorm. Doch nehme ich an, dass die Autoren von Internettexten und/oder Seiten nur ungern die reine Tipparbeit am Rechner übernehmen und die benutzten Quellen ins Netz stellen. Möglicherweise gibt es auch Copyrightprobleme. Festzustellen ist aber, dass Quellen im Netz eindeutig unterrepräsentiert sind.
Die Schülerinnen und Schüler kamen von sich aus nicht auf den Gedanken, dass auch Informationen über den Autoren/die Institution von Nutzen sein könnten. Nach kurzer Nachfrage meinerseits einigten wir uns auf die Angabe „der Organisation“, „des Landes“, „des Autoren“. Ich regte an, ob auch die Angabe der E-Mail-Adresse des Autoren oder eines Verantwortlichen die Glaubwürdigkeit steigern könne. „Na ja, wenn ein Autor sich bereit erklärt, auf Anfragen zu antworten, dann wird er wohl auch keine Unwahrheiten verbreiten.“, antwortete T.. „Außer er will bewusst Unwahrheiten verbreiten.“, entgegnete S.. Aber in solchen Fällen können wir wahrscheinlich mit Hilfe der anderen Kriterien etwas über die Glaubwürdigkeit der Informationen aussagen.
Die Materialien, die ich zusammengestellt hatte und die, die den Schülerinnen und Schülern zudem noch zur Verfügung standen, wurden von allen als seriös beurteilt. Daher musste ich die Problematik (siehe Konzeption) ansprechen. Erst dadurch wurde die Lerngruppe nachdenklicher und überprüfte noch einmal ihre Materialien. Schwierig war in dieser Situation, dass ich die Internetseitn ja verändert hatte, die Schülerinnen und Schüler über ihre eigenen Ausdrucke zu einer Meinung kommen mussten und leider die „Originale“ nicht jedem zugängig waren. Daher verfiel ich in einen Lehrervortrag, um den Schülerinnen und Schülern diese Problematik vor Augen zu führen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass es in dieser Phase produktiver gewesen wäre, eine offensichtlich „falsche“ Information zur Hand zu haben. Die Schülerinnen und Schüler hatten in der Gruppenarbeitsphase keine unglaubwürdigen Informationen ausgewählt, so dass hier kein Beispiel vorlag. Ich habe allerdings in meiner Vorbereitung auch keines gefunden. Eventuell kann der Lehrer auch selbst solche Beispiele erstellen, um die Problematik zu verdeutlichen. Ich hatte dies nicht bedacht. Aber dennoch sind die Schülerinnen und Schüler für eine nähere Überprüfung sensibilisiert worden, auch wenn ich in der Endphase stärker lenken musste.
Ich verteilte dann noch den Fragebogen, den die Schülerinnen und Schüler bis zur nächsten Stunde beantworten sollten. Dieser Fragebogen soll mir Aufschluss darüber geben, wie die Schülerinnen und Schüler die Durchführung dieser Reihe empfanden.

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Gesamtreflexion

In diesem Kapitel möchte ich hauptsächlich auf die Möglichkeiten und Grenzen der Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien eingehen, dazu sollen auch die Ergebnisse des Fragebogens herangezogen werden.
Boris Becker wirbt derzeit für den Internetanbieter AOL im Fernsehen. Die Botschaft, die er vermittelt, lautet, dass es sehr einfach sei, in das Internet hinein zu kommen. Aber was passiert dann? Auch meine Lerngruppe hatte keine Probleme ins Internet einzusteigen. Ist das schon ein Lernerfolg? Hilft ihnen das im Leben weiter? Nein!
Erst die Beschäftigung anhand eines konkreten Problems kann zu Lernerfolgen führen. Aufgebaut hatte ich den Unterrichtsversuch mit den Zielen, dass die Schülerinnen und Schüler auf der einen Seite im Fach Geschichte die Ursachen für die Krise des SED-Regimes und den Fall der Mauer kennen lernen und auch erkennen sollten. Auf der anderen Seite sollten sie Kompetenzen im Umgang mit den Neuen Medien entwickeln. Der fachliche Inhalt sollte dem methodischen Inhalt dienen und umgekehrt, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erfüllen.
Auf der fachlichen Ebene bin ich mit dem, was die Schülerinnen und Schüler ermittelt und gelernt haben, zufrieden, aber nicht begeistert. In der Zeit, die wir für die Internetrecherche verwendet haben, könnte der Unterricht intensiver und auch effektiver mit herkömmlichen Mitteln gestaltet werden. Ursachen für diese Langwierigkeit lagen aber auch in der Fülle der Informationen. Hier hätte eine Selektion durch die Lehrkraft dieses Hindernis vermeiden können. Doch war auch die selbständige Beschäftigung mit dieser Fülle von mir geplant. Schließlich müssen die Schülerinnen und Schüler zukünftig damit selbst umgehen.
Leider bietet das Internet im Moment noch wenig Quellenmaterial. Geschichtsunterricht und -wissenschaft stützen sich aber vorwiegend auf Quellen. Hierin besteht eine Grenze der Informationsbeschaffung mit Hilfe des Internets. Quellen finden sich aber häufig auf CD-ROMs. Diese sind jedoch von der Lerngruppe abgelehnt worden. Hätte sie sich intensiver damit beschäftigt, dann hätten die Informationen aus dem Internet mit den Quellen ergänzt werden können, so dass sich ein vollständigeres Bild hätte ergeben können. Demnach müsste im Wiederholungsfall dieses Versuchs die Organisation des Informationsbeschaffungsprozesses geändert werden. Die Schülerinnen und Schüler dürften in einer oder zwei Stunden nur mit CD-ROMs arbeiten. Dazu müssten aber die technischen Rahmenbedingungen ebenso geändert werden. Die Schule oder der Lehrer muss über eine ausreichende Anzahl von Exemplaren der gleichen CD-ROM verfügen, damit die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, mehrere Programme zeitgleich zu nutzen. Dies ist bislang am Käthe-Kollwitz-Gymnasium nicht möglich. Hinzu kommt die Ausstattung der Computerräume an den Schulen im Allgemeinen. Mit dem technischen Fortschritt entwickeln sich parallel die Möglichkeiten der Anwendungsprogramme. Beispielsweise planen Museen, CD-ROMs auf den Markt zu bringen, die es dem Anwender erlauben, in dreidimensionaler Darstellung auf dem Heimrechner das Museum zu durchwandern. Dazu ist allerdings ein leistungsstarker Computer unbedingt notwendig. Bleibt die Entwicklung der Ausstattung der Computerräume von Spenden ausgemusterter Rechner der Industrie abhängig, dann werden die Schulen technologisch immer zurückbleiben. Außerdem bekommen Schulen oder Lehrer nichts geschenkt. Für die CD-ROM „...zur Freiheit – Die Geschichte der Berliner Mauer“ hätte ich 120,- DM bezahlen müssen. Für 12 Rechner bräuchte ich 12 Exemplare. Wer soll das bezahlen? Also zeigt sich hier eine rein pragmatische Grenze des Einsatzes. Für mich war es nur möglich, die CD-ROMs in der beschriebenen Weise einzusetzen. Aber obwohl S. und H. sie für gut befanden, haben sie sich nicht für eine intensivere Arbeit damit begeistert. Aus den Fragebögen erfuhr ich, dass einige Schülerinnen und Schüler der Meinung sind, im Internet seien die Informationen vielfältiger und aktueller. Für J. ist es wichtig, dass „man [im Internet] selbst suchen und auswerten kann.“ K. würde sich eine CD-ROM, „die nur den Mauerfall betrifft, [...] nicht kaufen.“ In meiner Planung hat sich der Einsatz von CD-ROMs nicht bewährt. Die Möglichkeiten zum Einsatz gäbe es, weil das Internet m. E. nicht viel mehr an Informationen bieten kann und ein Zusammenspiel von Internet und CD-ROM sinnvoll ist. Rückblickend kann ich bestätigen, dass das Internet allgemein die Motivation zur Informationsbeschaffung gesteigert hat, auch wenn diese Motivation im Laufe der Zeit wieder sank. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Begeisterung bei der Sache. Einige entwickelten einen Biss, unbedingt Informationen zu sammeln. Die Arbeit im Internet muss allerdings zweckgebunden sein. Es reicht nicht aus, nur einmal zu „schnuppern“. Die Informationsbeschaffung muss einen Sinn haben. Um Vor- und Nachteile den Schülerinnen und Schülern näherzubringen, müssen sie sich selbst über eine längere Zeit mit der Internetsuche beschäftigen. Diese eigenen Erfahrungen halte ich für außerordentlich wichtig. Es war richtig, die Suche nach drei Stunden zu unterbrechen und eine Zwischenbilanz zu ziehen, um der erneuten Suche wieder einen Sinn zu geben. Die Schülerinnen und Schüler bedurften wieder ein Ziel vor Augen. Ob es, wie ich es ursprünglich geplant hatte, von Vorteil gewesen wäre, nach jeder „Computerstunde“ eine kleine Vorstellungsphase durchzuführen, halte ich rückblickend für schwierig zu beurteilen, da eine solche Phase wieder sehr viel Zeit in Anspruch genommen hätte. Ich bevorzuge daher eine klare Unterbrechung mit einer Zwischenbilanzierung und gegebenenfalls eine daraus entstehende Kurskorrektur.
Die Möglichkeiten des Internets reichten also zu diesem Thema aus. Die Frage „Warum fällt die Mauer 1989?“ konnte mit den Informationen beantwortet werden. Allerdings äußerte nur eine Schülerin, dass sie etwas über die Hintergründe des Mauerfalls gelernt habe. Das kann allerdings auch an meiner Fragestellung gelegen haben.
Fast alle Schülerinnen und Schüler haben geantwortet, dass sie den Umgang mit dem Internet und den dort gefundenen Informationen gelernt haben. Manche sprachen auch von Selbständigkeit. M. habe gelernt, „dass nicht alle Infos aus dem Internet nutzbar sind.“ Die Lerngruppe hat meiner Meinung nach Lernerfolge im Umgang und in der kritischen Bewertung von Informationen erzielt. Ausnahmslos befürworten die Schülerinnen und Schüler einen verstärkten Einsatz des Internet im Unterricht, da es für die berufliche Zukunft von wesentlicher Bedeutung sei. Hier sehe ich die Möglichkeit, dass über den Interneteinsatz fachliche Inhalte erarbeitet werden können und viele Schülerinnen und Schüler motiviert arbeiten würden.
Die in der Reihe durchgeführte Einführung in Grundkenntnisse im Umgang mit dem Internet und den Suchmaschinen hat sich als Erfolg gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler sahen die Einführung als ausreichend an. Für die Unerfahrenen war sie notwendig. Während der „Computerstunden“ gab es keine schwerwiegenden Probleme im Umgang. Hier habe ich ein ausgewogenes Maß an Grundkenntnissen vermittelt. Auch die Arbeit mit Suchmaschinen und Einsprungstellen wurde von den Schülerinnen und Schülern begrüßt. Die Arbeit hauptsächlich mit Hilfe der Suchmaschinen ist doch zeitraubend und kompliziert, da immer eine Auswahl getroffen werden muss. Dies kann Schülerinnen und Schüler frustrieren, vor allem, wenn sie keine geeigneten Informationen finden. Einsprungstellen sind geeignet, solchen Erfahrungen vorzubeugen, doch sollten sie nicht ausschließlich eingesetzt werden, nur die Kombination ist sinnvoll.
Hinsichtlich der Entwicklung von Kompetenzen zur Beurteilung von Internetseiten bin ich ebenfalls zufrieden. Viele Schülerinnen und Schüler halten die Qualität der gefundenen Informationen für gut. J. äußerte Bedenken, die Qualität sei „nicht so leicht durchschaubar.“ T. bewertete die Qualität mit befriedigend. Die Schülerinnen und Schüler haben gelernt, sich besser im Internet zurechtzufinden und Kriterien entwickelt, die ihre Auswahlentscheidungen steuern können. Es stellte sich heraus, dass viele für eine Referatsvorbereitung das Internet nutzen möchten. T. meinte: „Ich spare Zeit und Geld.“ Andere halten es nicht für ausgeschlossen, bevorzugen aber eine Mischung aus Internet und Büchern. Das Internet ist als zusätzliche Informationsquelle sicherlich geeignet. Im Lauf der Entwicklung wird das Angebot wachsen und auch fundierter gestaltet werden. Möglicherweise gibt es zukünftig auch digitale Bücher im Netz, die heruntergeladen und am heimischen PC gelesen werden können.
Das Vorgehen, erst zu surfen, dann im Plenum formale Kriterien zu entwickeln, halte ich für gut. Zum einen entspricht es dem alltäglichen Erleben der Schülerinnen und Schüler. Zu Hause sitzen sie in der Regel allein vor dem Rechner. Zum anderen ist es für mich aufschlussreich, zu beobachten, wie sich die Schülerinnen und Schüler verhalten und welche Entscheidungen sie bei der Arbeit treffen. Sie sollen sich selbständig mit dem Internet beschäftigen und niemand soll für sie eine Vorabentscheidung treffen. Ich hielt mich während der Computerstunden zurück und griff nur selten in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler ein. Die meisten geäußerten Probleme betrafen die Bedienung der Programme. Daher muss der Lehrer auf diesem Gebiet kompetent sein, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage sind, sich selbst gegenseitig zu helfen. Als Beispiel möchte ich noch anführen, dass es Probleme beim Speichern einiger Internetseiten gab. Die Seiten konnten später nicht mehr gelesen werden, was daran lag, dass sie in einem „falschen“ Dateiformat abgespeichert worden sind. Die Schülerinnen und Schüler akzeptierten meine Rolle und auch die ihrige. Mein Konzept ist damit größtenteils aufgegangen.
Kritik kam im Fragebogen, z. B.
F1,von K. und T., die lieber allein gearbeitet hätten, da sie dann ihre eigenen Ideen schnell weiterverfolgen und schneller arbeiten hätten können. Die beiden gehörten allerdings zu den Schülerinnen und Schüler mit Vorkenntnissen. Und schließlich ist ein Computer nur für eine Person konzipiert, es gibt nur eine Tastatur, etc.. Die anderen sahen in der Regel Vorteile in der Partner- bzw. Gruppenarbeit. Man könne sich gegenseitig helfen, jeder profitiere von den Ideen des anderen. Meine Beobachtung bestätigt die Zusammenarbeit. Meistens wurde über Inhalte diskutiert, Ideen neuer Suchbegriffe ausgetauscht und Kritik an Inhalten laut. Daher ist für eine Einführungsphase auf jeden Fall die Partner- oder Kleingruppenarbeit die geeignete Sozialform.
Die Schülerinnen und Schüler müssen jedoch ein Maß an Verantwortung und Kompetenzen der Textbearbeitung mit in diesen Versuch einbringen können. Deswegen eignet sich dieser Zugang nur für ältere Schülerinnen und Schüler, ich denke frühestens ab Klasse 10. Für jüngere Klassen, mit denen sicherlich auch sinnvoll mit den Neuen Medien gearbeitet werden kann, muss ein anderes Konzept entwickelt werden.

Insgesamt halte ich den Unterrichtsversuch für gelungen, auch wenn fachliche Inhalte nicht erschöpfend diskutiert worden sind und viel Zeit für die Informationsbeschaffung verwendet worden ist. Hierin bestehen die Grenzen des Einsatzes. Für eine intensivere Nutzung von CD-ROMs muss das Vorgehen anders gestaltet werden, so dass nicht zwischen Internet und CD-ROM gewählt werden kann.
Wenn des Öfteren auch Neue Medien im Unterricht benutzt werden, dann kann sich die Organisation ändern. Die aufzuwendende Zeit wird geringer, aus Partner- und Gruppenarbeit kann Einzelarbeit hervorgehen. Ideal finde ich das Konzept einer „Infothek“ von Hedtke. Ein Raum, in dem vielfältige Medien zur Verfügung stehen: Neue Medien, Filme, Bücher zum Thema und vielfältige Präsentationsmedien[135]. Welche Schule hat aber die finanziellen Möglichkeiten, solche Voraussetzungen zu schaffen? Die Schülerinnen und Schüler sollten zudem während ihrer Pausen oder am Nachmittag die Gelegenheit haben, das Internet der Schule zu nutzen. So könnten fachspezifische Hausaufgaben erledigt werden. Weitere Möglichkeiten, die in dem vorliegenden Versuch nicht miteinbezogen wurden, bestehen in der Kommunikation über das Internet. Es könnten Zeitzeugen gesucht werden, mit denen mittels E-Mail kommuniziert oder gechattet werden kann. Mit geeigneten Kameras könnten Videokonferenzen durchgeführt werden. Die zukünftigen Möglichkeiten sind sicherlich vielfältig, doch muss bis dahin auch die technische Ausstattung aktualisiert und u. a. die Kostenfrage der anfallenden Telefongebühren geklärt werden.
Ins Internet hineinzukommen ist einfach. Etwas damit anzufangen ist schwierig. Für Clifford Stoll ist „die Zeit auf dieser Erde“ das wichtigste Gut der Menschen. Fünf Stunden im Internet seien schnell verstrichen. „Am Ende sitzt man da und fragt sich, was es einem gebracht hat. Bin ich ein besserer Mensch geworden? Bin ich weiser geworden? Hat es meine Persönlichkeit vertieft? Verstehe ich besser, was die Welt im Innersten zusammenhält? Nein. Ich bin bloß fünf Stunden älter geworden.“[136] Schule darf sich m. E. nicht der allgemeinen Entwicklung verschließen. Deswegen muss Schule dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler nach fünstündiger Beschäftigung mit dem Internet doch etwas dazu lernen. Sie müssen angeleitet werden, verantwortungsvoll und selbständig das Internet zu nutzen. Und es hat sich gezeigt, dass eine Informationsbeschaffung mit Hilfe des Internet zu Ergebnissen führen und auch die Persönlichkeit fördern und einen Beitrag zum Verständnis eines Problems leisten kann. Demnach ist eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Internet in der Schule vertretbar und voranzutreiben.

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Literaturverzeichnis


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© Matthias Ottmann

Ausgewählter Anhang

Tafelbild T1M1: Einige Suchmaschinen im Internet
Tafelbild T2M2: Mögliche Einsprungstellen zur Suche zum Thema: "Warum fällt die Mauer?"
Tafelbild T3M3: Zusammenstellung von Informationen (Layout verändert)
Tafelbild T4Fragebogen 1
Tafelbild T5Fragebogen 2
Tafelbild T6Fragebogen 3


Fußnoten

1vgl. Erber, Robert: Medienkompetenz und Geschichtswissenschaft. Konsequenzen einer veränderten Medienwelt für wissenschaftliches Studium und fachdidaktische Ausbildung. In: GWU 1/98, S.35. Zurück
2 Auch im Fach Mathematik wird verstärkt der Einsatz von Computeralgebrasystemen gefordert. Hierzu werden neue Taschenrechner (-computer) entwickelt und befinden sich auch Unterricht des LK 12 des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums im Einsatz. Zurück
3 Drabe, Michael & Garbe, Detlef (Hg.): Schulen ans Netz. Methodik - Didaktik - Technik - Organisation. Berlin 1997, Vorwort. Zurück
4 Albrecht, Harro; Dworschak, Manfred; Kneip, Ansbert & Scriba, Jürgen: "Kevin ist total beklobt". Kinder im Netz. 18.10.1999. 05.11.1999, <http://www.spiegel.de/spiegel/nf/0,1518,50628,00.html>. Zurück
5Ergänzend zu den Entwicklungen führt Wunderer Trends der Vernetzung auf. vgl. Wunderer, Hartmann: Compu-ter im Geschichtsunterricht. Neue Chancen für historisches Lernen in der Informationsgesellschaft. In: GWU 9/96, S. 526. Zurück
6 vgl. ebd. Vermutet werden z.B. Isolation, Hyperaktivität bis hin zu Suchtverhalten. Zurück
7Niedersächsisches Kultusministerium (Hg.): Rahmenrichtlinien für das Gymnasium - gymnasiale Oberstufe, die Gesamtschule - gymnasiale Obersufe, das Fachgymnasium, das Abendgymnasium, das Kolleg. Geschichte. Hannover 1994, S. 41. Zurück
8Bezogen auf die Zweistündigkeit in der Mittelstufe. Zurück
9Vgl. Kapitel Stunde 3 - 4: Gruppenarbeit: Informationsbeschaffung mit Hilfe der Neuen Medien. Notwendig kann es in der Arbeit im Internet werden. Fachleute müssen mit Laien zusammenarbeiten. Zurück
10Weber, Hermann: Geschichte der DDR. München 1999, S. 16. Zurück
11ebd., S. 334. Zurück
12Neues Deutschland, Nr. 285 vom 2.12.1988, Zit. nach Weber: Geschichte der DDR, S. 336. Zurück
13Schroeder, Klaus: Der SED-Staat. Geschichte und Strukturen der DDR. München 1998, S.307. Zurück
14ebd., S. 308. Zurück
15ebd., S. 309. Zurück
16Beispielsweise hatte 1981 die Sowjetunion die jährlichen Rohöllieferungen an die DDR von 19 auf 17 Millionen Tonnen gekürzt, da sich die sowjetische Wirtschaft auf einer Talfahrt befand. Vgl. Schroeder: Der SED-Staat. S. 269/f. Zurück
17ebd., S. 291. Zurück
18Ebd., S.292. Zurück
19Weidenfeld, Werner & Korte, Karl-Rudolf (Hg.): Handbuch zur deutschen Einheit. 1949-1989-1999. Bonn 1999, S. 33. Zurück
20Weber, Herrmann: Die DDR 1945 - 1990. 2. Aufl. München 1993, S. 99. Zurück
21Weber: Geschichte der DDR, S. 346. Zurück
22Schroeder: Der SED-Staat, S. 284. Zurück
23Weber: Geschichte der DDR, S. 348. Zurück
24Schroeder: Der SED-Staat, S. 277. Weber führt genaue Zahlen an. So kommt er im Jahr 1988 auf die Zahl von knapp 30 000 Übersiedlern und zusätzlich 10  000 Flüchtlingen. Die Übersiedlerzahlen in den Jahren 1985 bis 1987 schwankten zwischen 10  000 und 20 000 Personen. Vgl. Weber: Die DDR 1945-1990, S. 101. Zurück
25Schroeder: Der SED-Staat, S. 277. Zurück
26Weber: Die DDR 1945-1990, S. 102/f. Zurück
27Weidenfeld & Korte: Handbuch zur deutschen Einheit, S. 170. Zurück
28ebd. Zurück
29ebd., S.171. Zurück
30ebd. Zurück
31Weber: Die Geschichte der DDR, S. 350. Zurück
32Schroeder: Der SED-Staat, S. 299. Weber: Die DDR 1945-1990, S. 104. Zurück
33ebd., S. 297, vgl. auch Weber: Die DDR 1945-1990, S. 104. Zurück
34Schroeder: Der SED-Staat, S. 298. Zurück
35ebd., S. 299/f. Zurück
36ebd. Zurück
37ebd., Die Sicherheitskräfte sperrten und schützten nur gewisse offizielle Gebäude. Zurück
38ebd., S. 300. Zurück
39Hein-Mooren, Klaus Dieter: Revolution in der Mitte Europas. 4. Aufl., Bamberg 1996, S. 34. Zurück
40Schroeder: Der SED-Staat, S. 301. Zurück
41ebd., S. 302. Zurück
42ebd., S. 303. Hein-Mooren: Revolution, S. 37-39. Zurück
43Schroeder: Der SED-Staat, S.301. Zurück
44Weidenfeld & Korte: Handbuch zur deutschen Einheit, S. 557. Zurück
45ebd. Zurück
46Weber: Die DDR 1945-1990, S. 117. Zurück
47 ebd., S. 136. Zurück
48ebd., S.138. Zurück
49ebd., S. 120. Zurück
50ebd., S.125. Zurück
51ebd., S.123. Zurück
52Weber: Geschichte der DDR, S. 372. Weber sieht 1999 "fast alle relevanten Archive der ehemaligen DDR für zugänglich." Zurück
53ebd., S. 187. Zurück
54ebd. Zurück
55ebd., S. 125. Zurück
56Gies, Horst: Repititorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbronn/Obb. 1981, S. 139. Weitere Definitionen und Ausführungen bei: Pandel, Hans-Jürgen: Medien historischen Lernens. In: Bergman, Klaus et al. (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. überarb. Aufl. Seelze-Velber 1997, S. 416-421. Ders.: Das geschichtsdidaktische Medium zwischen Quelle und Geschichtsdarstellung. In: Pandel, Hans-Jürgen & Schneider, Gerhard: Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Düsseldorf 1985, S. 11-30. Zurück
57Weidenmann, Bernd: Psychologie des Lernens mit Medien. In: Weidenmann, Bernd & Krapp, Andreas et al.: Pädagogische Psychologie. 2. Aufl. Weinheim, Basel 1993, S. 497. Zurück
58Gies: Reptitorium, S. 139. Zurück
59Der Trend geht heute sogar noch weiter. Die Weiterentwicklung der CD-ROM ist die DVD, die ein Vielfaches der Datenmenge einer CD-ROM speichern kann. Zurück
60Bertelsmann Lexikon Geschichte. München 1997; Digital Publishing: Meilensteine des 20. Jahrhunderts. Der Fall der Mauer, München 1997; Heureka Klett: Erlebnis Geschichte. Deutschland seit 1945. Stuttgart 1997; Microsoft: Encarta 99 Enzyklopädie. München 1998; andere Veröffentlichungen waren teilweise vergriffen (z. B. Systhema: Deutsch-Deutsche Zeiten, München 1996) oder nur über Umwege zu erhalten. Eine Anfrage bei FWU wegen der CD-ROM: "FWU: "...zur Freiheit - Die Geschichte der Berliner Mauer." Stuttgart 1997"wurde beispielsweise erst nach zwei Monaten beantwortet. Zurück
61Horstkemper, Gregor; Gersmann, Gudrun & Erber, Horst: Geschichte digital? CD-ROMs mit historischem Schwerpunkt. In: GWU 1/98, S. 54. Zurück
62Sauer, Michael: Rezension: Erlebnis Geschichte - Deutschland seit 1945. In: Geschichte lernen Heft 62 (1998), S. 16. Zurück
63Horstkemper, Gersmann & Erber: Geschichte digital? S. 63. Zurück
64vgl. ebd., S. 16/f. Zurück
65vgl. Horstkemper, Gregor; Gersmann, Gudrun & Erber, Horst: Geschichte digital? CD-ROMs mit historischem Schwerpunkt. In: GWU 1/98, S. 51/f. Zurück
66Perrochon, Louis: School goes Internet. Das Buch für mutige Lehrerinnen und Lehrer. Korrigierter Nachdruck Heidelberg 1997, S. 7. Zurück
67ebd., S. 24. Zurück
68z. B. http://www.zdf.de ist die Adresse für die ZDF Homepage. http ist die Abkürzung für Hypertext Transfer Protocol. Zurück
69Gersmann, Gudrun: Neue Medien und Geschichtswissenschaft. Ein Zwischenbericht. In: GWU 4/99, S. 246. Zurück
70Ausgewählte Suchdienste siehe Anhang.Zurück
71Z. B. "Berliner Mauer" als Suchbegriff. Bei einer Und-Verknüpfung sucht der Dienst nach Stichworten, in denen beide Wörter vorkommen. Bei einer Oder-Verknüpfung werden auch Seiten gefunden, die nur das Wort Mauer enthalten. Vgl. Perrochon: School goes Internet, S. 53-59. Zurück
72Perrochon: School goes Internet, S. 48. Zurück
73Vgl. RRL, S. 35-39. Zurück
74ebd., S.36. Zurück
75ebd., S.39. Zurück
76Rohlfes, Joachim: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986, S. 38. Zurück
77Diese Äußerung wurde im Unterricht von einem Schüler laut. Zurück
78Rohlfes: Geschichte, S. 40. Zurück
79Borries, Bodo von: Notwendige Bestandsaufnahme nach 30 Jahren? Ein Versuch über Post-´68-Geschichtsdidaktik und Post-´89-Problemfelder. In: GWU 5/6/99, S 269. Zurück
80Ich beziehe mich dabei auf den Grundgedanken des exemplarischen Lehrens und Lernens, der den "Lernenden befähigen [soll], die an einem Exemplum gewonnenen prinzipiellen Erkenntnisse auf neue Sachverhalte und Pro-bleme zu übertragen." Rohlfes, Joachim: Exemplarischer Geschichtsunterricht. In: Pandel, Hans-Jürgen & Schnei-der, Gerhard: Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Düsseldorf 1985, S.280. Vgl. auch Klafki, Wolfgang: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. 3. Aufl., Weinheim; Basel 1993, S. 141-162. Zurück
81Rohlfes: Geschichte, S. 44. Zurück
82Huber, Peter: Internet im Unterricht. 2. überarbeitete Aufl., Neuried 1999, S. 5. Zurück
83Huber: Internet im Unterricht, S. 5. Zurück
84Eberenz, Mathias: Internet. Erfurt 1998, S.74. Zurück
85Hedtke, Reinhold: Informationskompetenz und Internet. Zur Didaktik der Netzarbeit im Unterricht. In: Hedtke, Reinhold (Hg.): Vom Buch zum Internet und zurück. Medien- und Informationskompetenz im Unterricht. Darmstadt 1997, S. 27. Zurück
86ebd., S. 7. Zurück
87ebd. Zurück
88siehe Schulverwaltungsblatt für Niedersachsen 1-98, 50. Jg., Heft 1, Hannover 1998, S. 22/ff. Zurück
89Weidenmann, Bernd: Psychologie des Lernens mit Medien, S. 511. Zurück
90Wunderer: Computer im Geschichtsunterricht, S. 529. Vgl. Schröder, Thomas A.: Geschichte im Internet: Möglichkeiten für den Unterricht. In: GWU 1/98, S. 4f. Zurück
91vgl. Albrecht, Dworschak, Kneip & Scriba: "Kevin ist total beklobt". Zurück
92Die Fülle bietet sich aber nicht zu allen historischen Themen. Nur Themen von aktueller Wichtigkeit oder histori-scher Brisanz haben zu Veröffentlichungen im Internet geführt. Im Laufe der Zeit werden wahrscheinlich mehrere Bereiche abgedeckt werden, da immer mehr Schülerinnen und Schüler und Studentinnen und Studenten ihre Arbei-ten im Netz zur Verfügung stellen. Zurück
93vgl. Gudjons, Herbert: Handlungsorientiert lehren und lernen. Schüleraktivierung - Selbsttätigkeit - Projektarbeit. 3. Aufl. Bad Heilbrunn/Obb. 1992, S.67-80. Kellmann, Kerstin: Die Befragung von Zeitzeugen ("Oral History") im Rahmen des Themas Flüchtlinge und Vertriebene im Raum Varel nach 1945. Unterrichtsversuch in Klasse 10. Un-veröffentlichte Hausarbeit zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien. Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Wilhelmshaven 1999, S. 23/f. Zurück
94Gudjons: Hanlungsorientiert lehren und lernen, S. 73. Zurück
95Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband, 7. Aufl. Frankfurt am Main 1995, S. 402. Zurück
96Von Entdecken kann hier sicherlich nicht gesprochen werden, auch wenn in der Weite des World Wide Web der Eindruck entstehen kann, dass Informationen entdeckt werden. Zurück
97vgl. Meyer: Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband, S. 412. Zurück
98Hildebrand, Jens: Internet-Ratgeber für Lehrer. 5., neu bearb. Aufl. Köln 1999, S. 168. Zurück
99Hedtke: Vom Buch zum Internet und zurück, S. 15. Zurück
100Hildebrand: Internet-Ratgeber für Lehrer, S. 170. Zurück
101ebd. Zurück
102Hildebrand: Internet-Ratgeber für Lehrer, S. 418. Zurück
103Vgl. auch Strödel, Günther: "Schulen ans Netz!" Eine medienpädagogische Herausforderung. In: FWU Magazin 5-6/1997, S. 3f. Zurück
104Hedtke: Vom Buch zum Internet und zurück, S. 20. Zurück
105Aus diesem Grunde muss die Lehrkraft sich im Vorfeld von den Möglichkeiten im Internet und auf CD-ROMs überzeugen. Dies verlangt zwar eine Menge Zeit, doch ein Surfen ohne Erfolge schmälert zum einen die Möglichkeiten der Neuen Medien zum anderen aber auch die Sinnhaftigkeit des Versuchs und damit die Glaubwürdigkeit der Lehrkraft. Zurück
106Vgl. auch Pandel, Hans-Jürgen: Sozialformen. In: Pandel, Hans-Jürgen & Schneider, Gerhard: Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Düsseldorf 1985, S. 389-399. Zurück
107Siehe hierzu Lerngruppenbeschreibung. Vgl. Plett, Walter M.: Computer im Geschichtsunterricht. Neues Medium mit neuen Möglichkeiten oder überflüssige Spielerei? Ein Erfahrungsbericht. In: GWU 1/98, S. 24f. Zurück
108vgl. Meyer: Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband, S. 238-253. Zurück
109Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik, S. 233/f. Zurück
110Siehe hierzu Lerngruppenbeschreibung. Zurück
111 Meyer: Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband, S. 254-258. Zurück
112Siehe Sachanalyse. Zurück
113Hedtke: Vom Buch zum Internet und zurück, S.33. Er fordert eine Ausstattung mit "Tageslichtschreiber, Dia-projektor, Kassettenrekorder, PC-Drucker, Kopiergerät, Viedeogerät und Monitor, Flipchart, Stellwände und Zeitungspapierrollen [...], eventuell auch [...] ‚Beamer'", um vielfältige Möglichkeiten der Präsentation zu gewährleisten. Zurück
114Meyer: Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband, S. 280-281. Zurück
115ebd., S. 248. Zurück
116vgl. ebd., S. 249/f. Zurück
117Es ist ein entscheidender Unterschied, ob eine Person oder 23 Personen mit ihren Ideen auf die Suche nach Informationen im Internet gehen. Allein die Zeitkomponente spielt hier eine entscheidende Rolle. Zurück
118FWU: "...zur Freiheit - Die Geschichte der Berliner Mauer." Stuttgart 1997. Zurück
119Das Blocken der "Computerstunden" hat den Vorteil, dass mehr Zeit am Stück zur Verfügung steht, zudem brauchen die Rechner dann nur einmal hochgefahren zu werden, was wieder Zeit einspart. Zurück
120Siehe Anhang Tafelbild T1 Zurück
121Zur näheren Information siehe auch Hildebrand: Internet-Ratgeber für Lehrer, S. 81-92. Zurück
122Eine weitere Alternative ist die Suche über "Einsprungstellen", d. h. es werden bekannte Internetseiten aufge-sucht, von denen dann über Links eine weitergehende Suche durchgeführt werden kann. Dazu siehe die dritte "Computerstunde". Zurück
123Siehe Anhang Tafelbild 3 T3 Zurück
124Als ein Beispiel sei hier genannt <http://www.hausaufgaben.de>. Zurück
125Siehe Anhang Tafelbild 3 T3 Zurück
126siehe Anhang Tafelbild 4 T4 Zurück
127siehe Anhang M3. Zurück
128siehe Anhang M3. Zurück
129vgl. Hildebrand: Internet-Ratgeber für Lehrer, S. 113-116. Zurück
130Siehe Anhang Tafelbild T5. Zurück
131Hildebrand: Internet-Ratgeber für Lehrer, 188. Zurück
132Sicherlich war die Witz-Seite nicht qualitätsvoll, sie wurde aber auch nicht für den späteren Einsatz ausgewählt. Zurück
133Siehe Anhang, Fragebogen. Zurück
134Siehe Anhang, Tafelbild T 6. Zurück
135siehe hierzu Hedtke: Vom Buch zum Internet und zurück, S. 24-38. Zurück
136Spiegel: "Ein faustischer Pakt." Der US-Astrophysiker Clifford Stoll über den Unsinn Multimedia und Online-Unterricht, die Qualitäten guter Lehrer und den Teufel in Gestalt von Bill Gates. Spiegel-Gespräch. 18.10.1999. 05.11.1999, <http://www.spiegel.de/spiege/0,1518,50629,00.html>. Zurück


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